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28.09.2018 | Ergonomie + HMI | Nachricht | Online-Artikel

Continentals HMI soll den Autofahrer glücklich machen

verfasst von: Michael Reichenbach

4:30 Min. Lesedauer

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Der Autofahrer wird zum Smartphone-Nutzer. Dabei spielt das Erlebnis des Nutzers, die User Experience, eine große Rolle. Continental zeigt passende Head-up-Displays, Berührbildschirme und integrierte Cockpits.

Das automatisierte Fahren macht viel Neues möglich. Dazu werden aber intelligente Anzeige- und Bedienkonzepte gebraucht, die der Fahrer auch gern nutzt. Das als gut empfundene Erlebnis des Nutzers, die User Experience, kurz UX genannt, ist hier das Stichwort. Der Zulieferer Continental stellte darauf abgestimmte Systeme des Innenraums am 25. September 2018 in einem Workshop in Eppstein-Bremthal der Presse ausführlich vor. 

Dazu zählen unter anderem ein kompaktes Waveguide-Head-up-Display, ein integriertes Cockpitsystem, ein 3-D-Touch-Surface-Display, der sogenannte Digital Companion, ein Pkw-Zugangssystem als Key-as-a-Service, eine End-to-End Parking Solution über die kostenlose App ParkPocket sowie die Holistic Connectivity in Form eines digitalen und interaktiven Reiseführers.

Das Glück des Nutzers im Fokus

Was möchte ein Pkw-Fahrer, wann fühlt er sich im autonomen Fahrmodus richtig wohl? Gastredner Professor Dr. Marc Hassenzahl sucht nach dem Glück, erforscht die Gestaltung technischer Produkte zwischen materiellen Dingen und persönlichen Erlebnissen. An der Nahtstelle von Psychologie, Designforschung, Interaktions- und Industriedesign hat sich der Professor auf die Fahne geschrieben, interaktive Technologien zu verbessern, die um uns herum allgegenwärtig sind. Er analysiert, wie Menschen mit ihrer Umwelt interagieren. Hassenzahl geht der fast philosophischen Frage nach, wie die Interaktion zwischen Mensch und Maschine positiv besetzt werden kann.

In der Automobilwelt spielen demnach Glücksgefühle eine wichtige Rolle, etwa wenn der Fahrer oder Beifahrer Assistenzsysteme nutzt. Das fängt bei Einparkhilfen an, geht über die Bedienung des Radios und endet bei Informations-, Anzeige- und Unterhaltungssystemen des teil- und vollautomatisierten Fahrens, wie sie der Zulieferer Continental aus Schwalbach/Taunus in seinen zahlreichen Produkten anbietet.

Einbauraum des HUD auf ein Drittel reduziert

Continental demonstrierte in Eppstein den Durchbruch beim Head-up-Display (HUD) mit Augmented-Reality-Funktion. Eine neue Wellenleitertechnik, Waveguide genannt, ermöglicht nun ultrakompakte Geräteabmessungen sowie eine großflächige Anreicherung (Augmentierung) des Sehbereichs des Fahrers mit Straßeninformationen (Verkehrsschilder oder Abbiegepfeile). Der Übergang von Spiegeln zu innovativer Wellenleitertechnik erlaube erstmals die AR-HUD-Integration in zahlreiche Fahrzeugcockpits. Denn der Bauraum über dem Lenkrad ist knapp und begrenzt, es kommt auf jeden Zentimeter und Liter an. Nun kann das Volumen eines HUD um 66 Prozent verringert werden. Möglich wurde diese Entwicklung durch die gemeinsame Entwicklung von Continental und DigiLens, die ihren Sitz im kalifornischen Silicon Valley haben.

Glas für Touchscreens schwungvoll biegen

Mit dem Integrated Cockpit System zeigt das Technologieunternehmen Continental die nächste Evolutionsstufe großformatiger User Interfaces und bringt damit Fahrzeuge der autonomen Mobilität einen Schritt näher. Das ganzheitlich integrierte System vereint nahtlos zusammengeführt mehrere Displays und Kameras, intelligente und "morphende" (sich verändernde) Oberflächen mit einem aktiven und haptischen Feedback. So entsteht ein homogenes Gesamtsystem vom digitalen Außenspiegel bis zum Zentraldisplay. Das dreidimensional verformte Glas des 3-D-Touchdsplays in Fahrzeugmitte biete nicht nur den Fahrzeugdesignern und -entwicklern neue Gestaltungsräume, sondern auch dem Nutzer ein völlig neuartiges Kommunikations- und Interaktionserlebnis. Es trage so zu einer holistischen UX bei.

In dem nahezu blind bedienbaren Touchdisplay vereint Continental ein visuelles Erscheinungsbild mit einem neuartigen Bedienkonzept. In der neuesten Displaylösung werden die drei Elemente Design, Sicherheit und Nutzererlebnis vereint. Dabei erlaubt die dreidimensionale Oberfläche nicht nur ein spannendes Design, sondern sorgt zudem dafür, dass der Fahrer Funktionen bedienen kann, ohne die Aufmerksamkeit vom Verkehrsgeschehen zu nehmen. Durch ein haptisches Feedback kann der Blick beim Bedienen der sich bei Annäherung erhebenden "Tasten" abgewendet werden und der Fahraufgabe zugewendet bleiben. 

Die Kontrollelemente, die von Continental und der Conti-Tochter Benecke Hornschuch Surface Group gemeinsam entwickelt werden, werden erst bei Bedarf sichtbar. Dr. Frank Rabe, Leiter der Continental-Geschäftseinheit Instrumentation & Driver HMI, erläutert: "Die Kombination der aktiven haptischen Rückmeldung mit dem passiven Feedback durch die dreidimensionale Oberfläche erzeugt bei einer immer komplexer werdenden Mensch-Maschine-Schnittstelle ein herausragendes Nutzererlebnis und verbessert die Bediensicherheit deutlich".

Interieur mit Empathie

Continental ebnet zudem den Weg zum empathischen Innenraum: ein innovatives Konzept zur Erhöhung von Sicherheit und Komfort des Fahrers und der Fahrzeuginsassen mithilfe künstlicher Intelligenz (KI). Durch einen intuitiven KI-Dialog und die Fähigkeit des Fahrzeugs, sich an die Präferenzen, Bedürfnisse und Wünsche des Fahrers anzupassen, soll der empathische Innenraum eine engere Beziehung zwischen Fahrzeug, Fahrer und Mitfahrern schaffen und beispielsweise das Risiko von Unfällen durch Ablenkung des Fahrers reduzieren. 

Dr. Karsten Michels, Leiter des Bereichs Systems & Technology in der Division Interior bei Continental, erklärt: "Continental hat das enorme Potenzial der KI, die in der Zukunft der Mobilität unweigerlich eine wichtige Rolle spielen wird, in Bezug auf den Fahrzeuginnenraum erkannt und ist dabei, es entsprechend auszuschöpfen." Im empathischen Innenraum wirken verschiedene Innovationen von Continental zusammen, um eine intuitive Mensch-Maschine-Interaktion zu erzeugen, wobei das Fahrzeug die Bedürfnisse, Wünsche und Präferenzen des Fahrers nicht nur versteht, sondern sogar voraussagen kann. Das Ergebnis kann dann nur ein glücklicher Fahrer sein.

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