2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
Erhalt wirtschaftlicher Strukturen als eine Hauptherausforderung der Stadtentwicklung
verfasst von : Christian A. Oberst
Erschienen in: Die Europäische Stadt nach Corona
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Beim Erhalt wirtschaftlicher Strukturen ist zwischen konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen zu unterscheiden. Kurzfristig sollte der Fokus auf dem Abfedern der finanziellen Auswirkungen der notwendigen Eindämmungs- und Schutzmaßnahmen liegen. Aus der konjunkturellen Hilfe in der Ausnahmesituation sollte jedoch keine dauerhafte strukturkonservierende Förderung unrentabler Sektoren und Segmente erwachsen. Im Idealfall werden Maßnahmen getroffen, die mit adäquaten Hilfsmaßnahmen kurzfristig die wirtschaftlichen Strukturen erhalten und deren zeitliche Begrenzung dazu führt, dass die Maßnahmen insgesamt günstiger sind als bei einer dauerhaften Förderung bestimmter Branchen und Standorte, selbst wenn es zum Teil kurzfristig zu ineffizienten Mitnahmeeffekten kommt. Langfristig ist ungewiss, wie die Erfahrungen der Corona-Pandemie das zukünftige Verbraucher- und Nutzerverhalten verändern und welche strukturellen Veränderungen sich daraus ergeben. Auch historische Erfahrungen sind nur bedingt auf das heutige digitale Zeitalter übertragbar. Derzeit erscheint ein Szenario mit weiter steigendem Anteil des Online-Handels mit einhergehender hoher Marktkonzentration von Händlern und Lieferdienstleistern wahrscheinlich. Ein diskriminierungsfreier Zugang zu Plattformen für die Abwicklung des Online-Handels ist eine zentrale Voraussetzung für den Erhalt wettbewerblicher Wirtschaftsstrukturen. Für die Stadtentwicklung bringt ein stark zunehmender Online-Handel weitere Herausforderungen, unter anderem bei der innerstädtischen Flächenentwicklung und der Aufstellung neuer Mobilitätskonzepte, mit sich. Außerdem könnte die Pandemie den bestehenden Binnenwanderungstrend ins Umland der Großstädte verstärken.