3. Erkennen, erklären, kommunizieren, beeinflussen

Der Fachbeitrag beleuchtet das Konzept des Framings, das als Methode zur Vereinfachung und Strukturierung komplexer Realitäten dient. Die Grundidee des Framings stammt aus den 1970er Jahren und hat sich seitdem in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wie den Kognitionswissenschaften, der Anthropologie und den Sprachwissenschaften weiterentwickelt. Frames dienen als Ordnungsstrukturen für Wissen und Handlungsrahmen, die sowohl individuelle als auch kollektive Entscheidungen beeinflussen. Der Beitrag untersucht die kommunikative Ebene des Framings, bei der Frames in Medienberichten und politischen Diskursen verwendet werden, um komplexe Themen zu vereinfachen und bestimmte Perspektiven zu betonen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Rolle von Medienframes geschenkt, die oft unbewusst oder bewusst eingesetzt werden, um Bedeutungen zu vermitteln und Argumente zu stärken. Der Beitrag betont auch die Dynamik und Instabilität von Frames, die durch kontinuierliche Anpassungen und Überfließen (unbeabsichtigte Folgen) gekennzeichnet sind. Ein weiterer Fokus liegt auf der verteilten Natur des Framing-Prozesses, bei dem verschiedene Akteure, einschließlich Medien und politische Akteure, an der Konstruktion und Weiterentwicklung von Frames beteiligt sind. Diese interdisziplinäre Perspektive bietet wertvolle Einblicke in die Mechanismen, die hinter der Vereinfachung und Bewertung komplexer Realitäten stehen, und hebt die Bedeutung des Framings für die humangeographische Forschung hervor.