Die COVID-19-Pandemie kann neben der Infektion auch für Menschen mit Krebserkrankungen durch Versorgungsengpässe prognostisch bedeutsam werden. Dieser Beitrag stellt in einem Review Ergebnisse einer systematischen Literaturrecherche zu der Frage der Veränderungen der Versorgungslage von Patientinnen und Patienten mit malignen Erkrankungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie im Vergleich zur präpandemischen Lage dar. Dabei werden einerseits der stationäre und andererseits der ambulante Versorgungsbereich betrachtet und sowohl internationale als auch nationale Daten berücksichtigt. Es zeigt sich, dass es in der Pandemie zu einem Rückgang von Früherkennungsuntersuchungen und Diagnosen sowie Inzidenzen bei Tumorerkrankungen kam. Auch Tumorbehandlungen wurden eingeschränkt. Prognosen aus Modellierungen gehen von einer signifikanten Zunahme krebsbedingter Todesfälle durch die veränderte Versorgungslage aus. Aufklärungskampagnen sind dringend indiziert, um einer Verstetigung der reduzierten Inanspruchnahme entgegenzuwirken. Darüber hinaus ist die Datenverfügbarkeit für die Gesundheitsforschung zu verbessern.
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