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02.03.2012 | Erneuerbare Energien | Schwerpunkt | Online-Artikel

Neue Art des Wellenkraftwerks als Ergänzung für Offshore-Anlagen

verfasst von: Julia Ehl

1:30 Min. Lesedauer

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Die Nutzung der Meeresenergie ist verlockend, aber noch nicht ausreichend erforscht. Ein neues Wellenkraftwerk kann mit Offshore-Anlagen kombiniert werden und damit deren Ertrag erhöhen.

Das riesige Potenzial an Energie aus dem Wellenspiel der Meere könnte laut Berechnungen des Internationalen Energierats in London (WEC) rund 15 Prozent des globalen Strommarkts decken. Derzeit sind nur wenige kleine Wellenkraftwerke aktiv und die Energie bleibt ungenutzt. Wellenkraftwerke können nicht als Grundlastkraftwerke eingesetzt werden, da sie ebenso wie Windkraftwerke windabhängig sind. Gleichwohl laufen sie nach dem Eintritt einer Flaute noch einige Zeit nach, da die Wellen nur langsam abebben.

Jan Peckolt entwickelte innerhalb seiner Diplomarbeit  so genannte Nemo-Kraftwerke, die an den Türmen von Offshore-Windanlagen montiert werden. Die Wellenkraftwerke nutzen dabei nicht wie andere Wellenkraftwerke nur die vertikale Bewegung, sondern überlagern die Vertikal- mit der Horizontalbewegung. So können 80 Prozent der Wellenenergie zum Antrieb eines Generators genutzt werden. Herkömmliche Lösungen nutzen nur 50 Prozent der Wellenenergie.

Ein entscheidender Vorteil der Entwicklung ist, dass durch die Nachlaufzeit der Wellenkraftwerke nach Beginn einer Flaute die Energieschwankungen der Offshore-Anlage um rund 20 Prozent reduziert werden. Auch müssen keine neuen Leitungen zum Transport des gewonnenen Stroms gelegt werden, da diese ohnehin für den Transport der Energie von den Offshore-Anlagen vorhanden sind.

In diesem Jahrzehnt werden in Europa mehr als 7.000 Offshore-Anlagen errichtet. Genügend Anreiz also die ungenutzte Energie an den Türmen der Anlagen mit Nemo-Kraftwerken zu nutzen. Der Aufbau einer Pilotanlage im dänischen Limfjord (Nissum Bredning) wird weitere wichtige Ergebnisse liefern.

Die Nutzung der Meeresenergie kann nur unter Berücksichtigung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSR) erfolgen. Die MSR legt einen Ordnungsrahmen für Maßnahmen der Europäischen Gemeinschaft im Bereich der Meeresumwelt fest und ist neben der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) ein wesentlicher Bestandteil der Europäischen Gewässerpolitik.

Lesen Sie hier zu den Artikel von Ann Kathrin Buchs und Falk R. Lauterbach "Die ökonomische Anforderung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie  - ein Überblick mit Fokus auf die neuen Herausforderungen im Rahmen der Anfangsbewertung".

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