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2019 | OriginalPaper | Buchkapitel

7. Erste Schritte zum Urban Mining

verfasst von : Angelika Mettke, Viktoria Arnold, Stephanie Schmidt

Erschienen in: Aktuelle Ansätze zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Heutzutage wohnt etwa die Hälfte der Weltbevölkerung in städtischen Ballungsräumen; Mitte des 20. Jahrhunderts waren es nur 30 %; in 2050 werden es voraussichtlich 80 % sein. Eine derartige Verdichtung ist einerseits nachhaltig, weil weniger Naturfläche in Anspruch genommen und weniger Energie für Heizung und Warmwasseraufbereitung verbraucht wird. Andererseits bestehen die Nachhaltigkeitsziele darin, die menschlichen Bedürfnisse und den Wohnkomfort nicht einzuschränken. Die Anforderungen an die Wohnqualität ändern sich ständig. Immer mehr in den Blickpunkt rückt das gesunde Wohnen. Vorhandene Gebäude erfüllen oftmals diese Anforderungen nicht oder sind nicht mehr zeitgemäß und müssen deshalb abgebrochen bzw. zurückgebaut und durch neue Bauten ersetzt werden. Demzufolge kann man große Städte als permanent laufende Baustellen bezeichnen. Mit dem selektiven Rückbau von Gebäuden wird primär das Ziel verfolgt, die anfallenden Abbruchmaterialien sortenrein zu gewinnen, um sie gezielt zu gütegesicherten Sekundärrohstoffen aufbereiten zu können. Bereits genutzte Rohstoffe werden auf diesem Weg im Wirtschaftskreislauf gehalten, primäre Rohstoffe geschont und Deponieraum eingespart. Gegenwärtig können etwa 12 % der jährlich benötigten mineralischen Baustoffe durch Sekundärrohstoffe ersetzt werden. Deren Einsatz ist jedoch oftmals nicht ressourceneffizient. Noch zu viele Mengen an Bauschutt werden direkt, ohne Aufbereitung in Recyclinganlagen, z. B. für Verfüllmaßnahmen, verwendet. Beim Einsatz von Recyclingbaustoffen im Hoch- und zum Teil im Tiefbau bestehen in etlichen Kommunen immer noch Akzeptanzprobleme, obwohl mineralische Recyclingbaustoffe seit mehr als 30 Jahren verwendet werden. Städtische Ballungsräume bieten besonders ideale Voraussetzungen für den Einsatz von rezyklierten Gesteinskörnungen zur Betonherstellung aufgrund der räumlichen Nähe von Anfallort der Bau- und Abbruchmengen (Abbruch-/Rückbau-Baustelle) und dem Einsatzort in Neubaumaßnahmen. Zukünftig müssen große Städte als geschlossene Systeme betrachtet werden: Dort, wo das Material anfällt, ist es wieder einzusetzen. Ein riesiger Vorteil aus Kostensicht und Umweltgesichtspunkten besteht in den sehr kurzen Transportwegen. Um den vorhandenen Baubestand – auch als anthropogen geschaffenes Lager bzw. unter „Urban Mining“ diskutiert – zu nutzen, sind vorhandene bautechnische und -technologische Lösungen weiterzuentwickeln und Strategien auszubauen. „Urban Mining“ ist ein langfristig angelegtes Projekt, welches mehrere Generationen bearbeiten werden müssen. Der Grundstock für das zukünftige Baustoffrecycling muss bereits bei Gebäudeplanung gelegt werden.

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Literatur
Zurück zum Zitat BBS, Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2016) Zahlenspiegel 2016, Struktur- und Konjunkturdaten der Baustoff-, Steine-und-Erden-Industrie. Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V., Berlin BBS, Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2016) Zahlenspiegel 2016, Struktur- und Konjunkturdaten der Baustoff-, Steine-und-Erden-Industrie. Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V., Berlin
Zurück zum Zitat BBS, Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V (2017) Kreislaufwirtschaft Bau, Mineralische Bauabfälle Monitoring 2014, Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2014. BBS, Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V, Berlin BBS, Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V (2017) Kreislaufwirtschaft Bau, Mineralische Bauabfälle Monitoring 2014, Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2014. BBS, Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V, Berlin
Zurück zum Zitat BImSchG – Bundes-Immissionsschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) geändert worden ist BImSchG – Bundes-Immissionsschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) geändert worden ist
Zurück zum Zitat BMZ – Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (2014) Perspektiven der Urbanisierung – Städte nachhaltig gestalten. Berlin BMZ – Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (2014) Perspektiven der Urbanisierung – Städte nachhaltig gestalten. Berlin
Zurück zum Zitat Buchert M, Sutter J, Alwast H, Schütz N, Weimann K (2017) Ökobilanzielle Betrachtung des Recyclings von Gipskartonplatten. Endbericht. Umweltbundesamt, Berlin Buchert M, Sutter J, Alwast H, Schütz N, Weimann K (2017) Ökobilanzielle Betrachtung des Recyclings von Gipskartonplatten. Endbericht. Umweltbundesamt, Berlin
Zurück zum Zitat Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2010) Rohstoffstrategie der Bundesregierung. Sicherung einer nachhaltigen Rohstoffversorgung Deutschlands mit nicht-energetischen mineralischen Rohstoffen. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Berlin Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2010) Rohstoffstrategie der Bundesregierung. Sicherung einer nachhaltigen Rohstoffversorgung Deutschlands mit nicht-energetischen mineralischen Rohstoffen. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Berlin
Zurück zum Zitat Dechantsreiter U, Horst P, Mettke A, Asmus S, Schmidt S, Knappe F et al (2015) Instrumente zur Wiederverwendung von Bauteilen und hochwertigen Verwertung von Baustoffen, Umweltbundesamt-Texte 93/2015. FKZ 3712(32):319 Dechantsreiter U, Horst P, Mettke A, Asmus S, Schmidt S, Knappe F et al (2015) Instrumente zur Wiederverwendung von Bauteilen und hochwertigen Verwertung von Baustoffen, Umweltbundesamt-Texte 93/2015. FKZ 3712(32):319
Zurück zum Zitat Europäisches Parlament (2011) Verordnung (EU) Nr. 305/2011 des europäisches Parlamentes und des Rates vom 9. März 2011 zur Festlegung harmonisierter Bedingungen für die Vermarktung von Bauprodukten und zur Aufhebung der Richtlinie 89/106/EWG des Rates (EU-Bauprodukteverordnung – EU-BauPVO, ABI. L 88/5 ff Europäisches Parlament (2011) Verordnung (EU) Nr. 305/2011 des europäisches Parlamentes und des Rates vom 9. März 2011 zur Festlegung harmonisierter Bedingungen für die Vermarktung von Bauprodukten und zur Aufhebung der Richtlinie 89/106/EWG des Rates (EU-Bauprodukteverordnung – EU-BauPVO, ABI. L 88/5 ff
Zurück zum Zitat GewAbfV – Gewerbeabfallverordnung vom 18. April 2017 (BGBl. I S. 896), die durch Artikel 2 Absatz 3 des Gesetzes vom 5. Juli 2017 (BGBl. I S. 2234) geändert worden ist GewAbfV – Gewerbeabfallverordnung vom 18. April 2017 (BGBl. I S. 896), die durch Artikel 2 Absatz 3 des Gesetzes vom 5. Juli 2017 (BGBl. I S. 2234) geändert worden ist
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Zurück zum Zitat KrWG – Kreislaufwirtschaftsgesetz vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212), das durch Artikel 2 Absatz 9 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808) geändert worden ist KrWG – Kreislaufwirtschaftsgesetz vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212), das durch Artikel 2 Absatz 9 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808) geändert worden ist
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Zurück zum Zitat Umweltbundesamt (2016) Die Nutzung natürlicher Ressourcen. Bericht für Deutschland 2016. Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau Umweltbundesamt (2016) Die Nutzung natürlicher Ressourcen. Bericht für Deutschland 2016. Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau
Zurück zum Zitat WBGU – Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (2016) Der Umzug der Menschheit: Die transformative Kraft der Städte. Zusammenfassung. WBGU – Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen, Berlin WBGU – Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (2016) Der Umzug der Menschheit: Die transformative Kraft der Städte. Zusammenfassung. WBGU – Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen, Berlin
Metadaten
Titel
Erste Schritte zum Urban Mining
verfasst von
Angelika Mettke
Viktoria Arnold
Stephanie Schmidt
Copyright-Jahr
2019
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-58717-1_7