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2019 | OriginalPaper | Buchkapitel

5. Ethik der Verantwortung

verfasst von : Robert Theis

Erschienen in: Hans Jonas

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Im Jahre 1961 veröffentlichte Hans Jonas einen hochspekulativen Aufsatz unter dem Titel Immortality and the Modern Tempert (deutsch: Unsterblichkeit und heutige Existenz). In ihm konstruiert er einen Mythos, den er später als „kosmologischen Versuch“ (PU 244) bezeichnen wird, der in seinen ethischen Konsequenzen darauf hinausläuft, dem Menschen eine ganz besondere Verantwortung für die Schöpfung zu übertragen: Der Mensch ist sterblicher Treuhänder einer unsterblichen Sache (ZNE 59), nämlich eines „göttlichen Abenteuers auf Erden“ (ZNE 62). Seinem Handeln wohnt somit eine ganz bestimmt geartete Verantwortung inne: „In unseren unsicheren Händen halten wir buchstäblich die Zukunft des göttlichen Abenteuers auf Erden, und wir dürfen ihn nicht im Stiche lassen, wenn wir uns im Stiche lassen wollten“ (ZNE 62).

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Fußnoten
1
Siehe die Aufsätze in Technik, Medizin und Ethik, Frankfurt 1987.
 
2
Nach Auskunft von Lore Jonas erachtete Jonas interessanterweise Das Prinzip Leben als eine wichtigere Arbeit als Das Prinzip Verantwortung (siehe Erinnerungen an Hans Jonas, in: Orientierung und Verantwortung. Begegnungen und Auseinandersetzungen mit Hans Jonas hg. von D. Böhler und J.P. Brune, Würzburg 2004, S. 514).
 
3
Max Weber, Politik als Beruf (1919), Berlin 71982, S. 57.
 
4
Siehe Emmanuel Levinas, L’ontologie est-elle fondamentale? (1951), in: Entre nous. Essais sur le penser-à-l’autre, Paris 1991, S. 13 ff.
 
5
Siehe Walter Schulz, Philosophie in der veränderten Welt, Pfullingen 1972, S. 629 ff.
 
6
Carolyn Merchant weist darauf hin, dass in den Vereinigten Staaten der Ökologe Aldo Leopold im Schlusskapitel seines 1949 erschienenen Buches A Sand County Almanac bereits eine ökozentrische Ethik „Bodenethik“ formuliert hat (siehe Entwurf einer ökologischen Ethik, in: Geist und Natur, hg. von H-P. Duerr und W. Ch. Zimmerli, Bern/München/Wien 1991, S. 135–144, hier: S. 139 f.).
 
7
Günther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen, Bd. 2, München 1980, § 4, S. 19.
 
8
Siehe Martin Heidegger, Die Zeit des Weltbildes, in: Holzwege, Frankfurt 1950, S. 80.
 
9
Siehe Martin Heidegger, Die Frage nach der Technik, in: Vorträge und Aufsätze I, Pfullingen 31967, S. 12.
 
10
Gottfried Wilhelm Leibniz, Principes de la nature et de la grâce, § 7.
 
11
Der amerikanische Biologe E. Mayr spricht diesbezüglich von „coded or prearranged information that controls a process (or behavior) leading it towards a given end“ (Teleological an Teleonomic: A New Analysis, in: Boston Studies in the Philosophy of Science, 14 (1974), S. 102).
 
12
In diesem Zusammenhang wäre das Gespräch mit Kants These von der sog. formalen Zweckmäßigkeit oder Zweckmäßigkeit ohne Zweck aufzunehmen (vgl. Kritik der Urteilskraft, § 62).
 
13
Vor Moore hatte bereits David Hume (1711–1776) darauf hingewiesen, dass man nicht von der Beschreibung einer Entität auf normative Aussagen (Gebote) schliessen kann; dazu bedürfe es zusätzlicher Annahmen.
 
14
Jonas’ Formulierungen sind in diesem zentralen Punkt nicht eindeutig: Einerseits heisst es, der Begriff des Guten sei nicht identisch mit dem des Wertes (PV 149); andererseits wird ‚Gut‘ und ‚Wert‘ auch wieder identisch gesetzt: „Das Gute, oder den Wert, im Sein gründen heißt die angebliche Kluft von Sein und Sollen überbrücken“ (PV 153), bzw. „An-sich-sein des Guten oder Wertes heisst also, zum Bestand des Seins zu gehören“ (ebd.).
 
15
Eine solche Sicht der Dinge steht in radikalem Gegensatz zum Kantischen Verständnis der Willensbestimmung (siehe Grundlegung zur Metaphysik der Sitten; Kritik der praktischen Vernunft).
 
16
Mit dieser These wird das Paradigma der einseitigen elterlichen Verantwortung erweitert.
 
Metadaten
Titel
Ethik der Verantwortung
verfasst von
Robert Theis
Copyright-Jahr
2019
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-22925-2_5