2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Europa begegnet Amerika: Exilerfahrung und die politischen Theorien
verfasst von : Jürgen Hartmann, Bernd Meyer
Erschienen in: Einführung in die politischen Theorien der Gegenwart
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Der Nationalsozialismus trieb Intellektuelle jüdischer Herkunft in Scharen außer Landes. Das bevorzugte Emigrationsziel waren die USA. Während prominente Naturwissenschaftler dort häufig die Gelegenheit bekamen, an renommierten Universitäten und Instituten auf vertrauten Feldern weiter zu forschen, bot Amerika Philosophen, Rechtswissenschaftlern und Journalisten kaum Perspektiven, mit dem in Deutschland Erlernten existenziell auszukommen. Bildung war im jüdischen Bürgertum Deutschlands hoch geschätzt. Dieses hatte sich im 19. Jahrhundert bewusst an das bildungsbürgerliche Milieu assimiliert. Klassische Musik und Belesenheit wurden kultiviert. Wissenschaftler jüdischer Herkunft reüssierten in den Geisteswissenschaften, darunter in der Philosophie. Auch in den jungen Sozialwissenschaften waren sie stark vertreten. An Impulsen zur Sozialkritik boten das wilhelminische Reich und auch die Weimarer Republik keinen Mangel.