2016 | OriginalPaper | Buchkapitel
Europäische und deutsche Migrationsverhältnisse im 19. und 20. Jahrhundert
verfasst von : Jochen Oltmer
Erschienen in: Einwanderungsgesellschaft Deutschland
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Migration bildete in den vergangenen zwei Jahrhunderten ein zentrales Element gesellschaftlichen und kulturellen Wandels in Deutschland sowie in ganz Europa. Ökonomische Transformation war im gesamten Untersuchungszeitraum abhängig von der Verfügbarkeit des Produktionsfaktors Arbeit und von der Bewegung von Arbeitskräften im Raum zur Erschließung standortgebundener natürlicher Ressourcen. Die Entwicklung räumlicher Bevölkerungsbewegungen blieb aber auch gebunden an die Genese von Herrschaftsverhältnissen: Individuelles ebenso wie kollektives Handeln von (potentiellen) Migranten unterlag politischen, administrativen und institutionellen Einflüssen bzw. Einflussnahmen. Zwangs- bzw. Gewaltmigrationen wiederum waren Ausdruck der staatlichen und gesellschaftlichen Akzeptanz der Beschränkung von Freiheit sowie von körperlicher Unversehrtheit. Menschen reagierten auf bewaffnete Konflikte mit Bewegungen im Raum.Auch in Zukunft wird Migration ein zentrales gesellschaftliches Thema von hohem politischen Gewicht bleiben. Das verdeutlichen u. a. die aktuellen Debatten über die Folgen der Alterung der Gesellschaften in Europa oder des globalen Klimawandels, über gesellschaftspolitische Herausforderungen von Migration, den Umgang mit Flüchtlingen oder den Mangel an Fachkräften für zunehmend komplexere, international eng vernetzte und auf lebenslanges Lernen angewiesene Wissensgesellschaften.