2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Evaluation als neue Form der „Disziplinierung“ — ein nicht intendierter Effekt?
verfasst von : Martina Röbbecke, Dr. phil.
Erschienen in: Wissenschaft unter Beobachtung
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Evaluationen dienen häufig dazu, die „Wirksamkeit“ von Maßnahmen zu untersuchen. Als Wirkungsanalyse verstandene Evaluationen zielen auf die Prüfung, ob ein Programm oder Projekt die angestrebten Ziele und beabsichtigten Effekte erreicht hat. So wird beispielsweise die Evaluation arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen häufig nicht formativ, sondern als Wirkungsanalyse konzipiert. Dabei sollen die Ergebnisse der eingeführten Vorhaben oder Gesetzesänderungen überprüft sowie nicht intendierte und häufig unerwünschte Effekte identifiziert werden. Die detaillierte Kenntnis der jeweils erreichten Wirkungen stellt eine wichtige Voraussetzung dar, um die eingesetzten Maßnahmen zu modifizieren: beispielsweise können die Befunde von Evaluationen dazu beitragen, Weiterbildungsangebote für Arbeitslose besser auf deren Qualifikation zuzuschneiden, sie können aber auch die Abschaffung von solchen Maßnahmen veranlassen, die kaum Wirkung zeigen oder von denen sogar negative Anreize für die Arbeitssuche ausgehen.