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2024 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Existiert eine optimale Betriebsgröße für Universitäten? Eine theoretische Synopse und empirische Fallstudienuntersuchung

verfasst von : Matthias Klumpp

Erschienen in: Produktions- und Informationsmanagement

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

An der Schnittfläche produktionstheoretischer Forschungsfragen und spezifischer Anwendungsfelder ist die hier aufgeworfene Titel- und Forschungsfrage positioniert. Die Frage einer optimalen Betriebsgröße von Universitäten verbindet dabei zwei ganz wesentliche Merkmale der Forschungsarbeiten und Interessensfelder von Stephan Zelewski. Auf der einen Seite waren wissenschafts- und produktionstheoretische Fragestellungen und Forschungsvorgaben („optimale Betriebsgröße“) originär im zentralen Fokus der von ihm betrachteten – und wohl auch als wesentlich erachteten – Themenfelder, nicht zuletzt sichtbar in den umfangreichen Ausarbeitungen im Rahmen der verfassten Qualifizierungsarbeiten und darüber hinaus.

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Fußnoten
1
Die Frage einer optimalen Betriebsgröße ist historisch betrachtet bereits sehr lange Gegenstand der betriebswirtschaftlichen und produktionstheoretischen Forschung, vgl. Plant (1933) oder Walter (1938), ebenso mit vielfältigen Anwendungsbereichen wie in der Landwirtschaft, vgl. Thaer (1810) oder Schmidt (1988), dem Bankwesen – vgl. Peter (1968) – oder bei Eisenbahnverkehrsunternehmen (vgl. Filippi et al. 1999). Auf zwei relevante Bezüge sei hier vorab hingewiesen: Auf der einen Seite ergibt sich diese Frage bereits sachlogisch aus dem Grundlagenwerk der Wirtschaftswissenschaften bei Adam Smith, der in seinem Hauptwerk unter anderem die wesentlichen Vorteile einer regionalen wie globalen Arbeitsteilung herausstellt, vgl. Smith (1776) – denn die Forderung beziehungsweise der Nachweis einer gesamtwirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit einer betriebsübergreifenden Arbeitsteilung hat einen direkten Einfluss auf die Betriebsgröße, da bei höhere Arbeitsteilung (in neuer Begrifflichkeit „Outsourcing“) die Betriebsgröße tendenziell sinkt. Zum anderen besteht ein direkter zweiter Bezugspunkt zur Methodik der Data Envelopment Analysis (DEA), da hier aus den Berechnungsergebnissen einer relativen Effizienzmessung verschiedener Untersuchungseinheiten zumindest für diejenigen Einheiten, die nicht als effizient ermittelt werden, ein Hinweis zur Betriebsgröße im Sinne von einer in Richtung einer Effizienzsteigerung anzuratenden Betriebsverkleinerung oder Betriebsvergrößerung, vgl. Pulina et al. (2010) oder Giokas (1991).
 
2
Universitäten werden hier verstanden als die in Forschung und Lehre tätigen Organisationseinheiten, die mit Hauptsitz innerhalb der Bundesrepublik Deutschland ein Promotions- und Habilitationsrecht innehaben, vgl. HRK (1997), o. S.: „Die Universitäten sind diejenigen wissenschaftlichen Einrichtungen des deutschen Hochschulsystems, die ungeachtet unterschiedlicher Schwerpunkte und fachlicher Ausrichtungen durch die Einheit von Forschung und Lehre und die Gleichrangigkeit zwischen beiden bestimmt sind. Aus dem wissenschaftlichen Charakter ihrer Tätigkeit ergibt sich ihre wesentliche Aufgabe, im System der Disziplinen Erkenntnis zu fördern, durch methodische Reflexion die Möglichkeit dieser Erkenntnis zu verbessern und in der akademischen Lehre die Methoden und Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit zu vermitteln. Dies ist besonders ausgeprägt in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses für Wissenschaft, Wirtschaft und Staat. Die Universitäten sind Träger des Promotions- und Habilitationsrechts.“
 
3
Vgl. Zelewski (2005), Zelewski (1992), Zelewski (1986a, b).
 
4
Vgl. Zelewski et al.(2008), Zelewski (2011).
 
5
Vgl. Klumpp et al. (2014a), Klumpp et al. (2014b).
 
6
Vgl. Zelewski & Klumpp (2003).
 
7
Vgl. Zelewski et al. (2017a, b).
 
8
Vgl. Fini et al. (2022) oder Haley et al. (2022).
 
9
Vgl. Beech et al. (2022).
 
10
Aguinis et al. (2012, S. 1).
 
12
Vgl. Basil et al. (2022).
 
13
Vgl. Zelewski & Klumpp (2004, 2000).
 
14
Vgl. die aktuelle Publikation von Contreras und Lozano (2022), die neben Fusionen und Ressourcen-Umverteilungen sogar auch Aufteilungen von staatlichen Universitäten in den spanischen Regionen zur Effizienzverbesserung vorschlagen. Dies kann in Verbindung gebracht werden mit der Forschungspublikation von Adams et al. (2005), die für amerikanische Forschungsuniversitäten einen Zusammenhang von Teamgröße und Forschungsproduktivität aufzeigen können (Zeitraum 1981 bis 1999).
 
15
Vgl. Klumpp & Zelewski (2012) zur betriebswirtschaftlichen Analyse der Fusion zur neuen Universität Duisburg-Essen. Interessanterweise wird als historisches Bonmot auch im Jahr 2024 – als mehr als 20 Jahre nach der erfolgten Fusion – die Universität Duisburg-Essen vom Statistischen Bundesamt unter zwei Kennnummern geführt (HS0080 für die „Universität Duisburg-Essen in Essen“ sowie HS0082 für die „Universität Duisburg-Essen in Duisburg“).
 
16
Beispielsweise mit typischen Formulierungen wie die einzelnen Institutionen seien alleine „zu klein“ für einen erfolgreichen oder wirtschaftlichen Betrieb.
 
17
Vgl. DFG (2024).
 
18
Vgl. die verschiedenen disziplinären und fachlichen Stränge in den folgenden Publikationsbeispielen: Abidi et al. (2014); Bölsche et al. (2013); Klumpp et al. (2014c); Santarelli et al. (2015); Abidi et al. (2015); Klumpp (2018); Klumpp & Zijm (2019); Zijm et al. (2019); Loske & Klumpp (2021a, b); Klumpp et al. (2022a, b); Klumpp & Ruiner (2022); Loske et al. (2023); Ruiner et al. (2023); Arabmaldar et al. (2024); Loske et al. (2024).
 
19
Vgl. DFG (2024).
 
20
Dazu wurden als Sitzländer die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Sachse, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie der südliche Teil von Nordrhein-Westphalen südlich von Düsseldorf definiert.
 
21
Die Studierendenzahl pro erreichtem Exzellenzcluster stellt eine reziproke Zahl der Produktivität der Universität in diesem Output dar. Je hoher diese Zahl also ist, desto größer muss eine Universität sein um einen Forschungs-Exzellenzcluster zu erreichen. Bei einer hohen optimalen Betriebsgröße für Universitäten müsste der Korrelationswert dieser Produktivitätskennzahl mit der absoluten Studierendenzahl nahe 1 liegen.
 
22
Vgl. Liu et al. (2018).
 
23
Verwendete Abgrenzung: Verteilung Anzahl Studierender mit >42,5% und <57.5% weiblichen Studierenden.
 
24
Vgl. Klumpp & Zelewski (2008a).
 
25
Vgl. Klumpp et al. (2006) sowie Klumpp & Zelewski (2008b).
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Zelewski, S. (2005). Theoretischer Fortschritt – eine Analyse aus der Perspektive des strukturalistischen Theorienkonzepts. In N. Akca & S. Zelewski (Hrsg.), Fortschrittskonzepte und Fortschrittsmessung in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik (S. 203–261), Logos Verlag Berlin. Zelewski, S. (2005). Theoretischer Fortschritt – eine Analyse aus der Perspektive des strukturalistischen Theorienkonzepts. In N. Akca & S. Zelewski (Hrsg.), Fortschrittskonzepte und Fortschrittsmessung in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik (S. 203–261), Logos Verlag Berlin.
Zurück zum Zitat Zelewski, S. (1995). Zur Wiederbelebung des Konzepts technologischer Theorietransformationen im Rahmen produktionswirtschaftlicher Handlungsempfehlungen – Verteidigung eines „antiquierten“ Wissenschaftsverständnisses. In H. Wächter (Hrsg.), Selbstverständnis betriebswirtschaftlicher Forschung und Lehre (S. 87–124), Gabler, Wiesbaden. Zelewski, S. (1995). Zur Wiederbelebung des Konzepts technologischer Theorietransformationen im Rahmen produktionswirtschaftlicher Handlungsempfehlungen – Verteidigung eines „antiquierten“ Wissenschaftsverständnisses. In H. Wächter (Hrsg.), Selbstverständnis betriebswirtschaftlicher Forschung und Lehre (S. 87–124), Gabler, Wiesbaden.
Zurück zum Zitat Zelewski, S. (1992). Strukturalistische Produktionstheorie – Ein Vorschlag für Formulierung und Leistungsvergleich produktionswirtschaftlicher Theorien. Habilitationsschrift: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln, Gabler, Wiesbaden. Zelewski, S. (1992). Strukturalistische Produktionstheorie – Ein Vorschlag für Formulierung und Leistungsvergleich produktionswirtschaftlicher Theorien. Habilitationsschrift: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln, Gabler, Wiesbaden.
Zurück zum Zitat Zelewski, S. (1986a). Der Tau-Wert – Ein spieltheoretischer Ansatz zur fairen Preisbildung aus kostenrechnerischer Perspektive, Arbeitsbericht Nr. 9 des Industrieseminars der Universität zu Köln. Köln. Zelewski, S. (1986a). Der Tau-Wert – Ein spieltheoretischer Ansatz zur fairen Preisbildung aus kostenrechnerischer Perspektive, Arbeitsbericht Nr. 9 des Industrieseminars der Universität zu Köln. Köln.
Zurück zum Zitat Zelewski, S. (1986b). Das Leistungspotential der Künstlichen Intelligenz – Eine informationstechnisch-betriebswirtschaftliche Analyse. Witterschlick / Bonn. – Dissertation an der Universität zu Köln 1985 unter dem Titel „Das Leistungspotential der Künstlichen Intelligenz – Bestandsaufnahme und Bewertungsansätze aus informationstechnisch-betriebswirtschaftlicher Perspektive unter besonderer Berücksichtigung produktionswirtschaftlicher Aspekte. Zelewski, S. (1986b). Das Leistungspotential der Künstlichen Intelligenz – Eine informationstechnisch-betriebswirtschaftliche Analyse. Witterschlick / Bonn. – Dissertation an der Universität zu Köln 1985 unter dem Titel „Das Leistungspotential der Künstlichen Intelligenz – Bestandsaufnahme und Bewertungsansätze aus informationstechnisch-betriebswirtschaftlicher Perspektive unter besonderer Berücksichtigung produktionswirtschaftlicher Aspekte.
Zurück zum Zitat Zijm, H., Klumpp, M., Regattieri, A., & Heragu, S. (2019). Operations, logistics and supply chain management. Springer.CrossRef Zijm, H., Klumpp, M., Regattieri, A., & Heragu, S. (2019). Operations, logistics and supply chain management. Springer.CrossRef
Metadaten
Titel
Existiert eine optimale Betriebsgröße für Universitäten? Eine theoretische Synopse und empirische Fallstudienuntersuchung
verfasst von
Matthias Klumpp
Copyright-Jahr
2024
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-46113-3_2

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