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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

10. Exkurs: Einige Anmerkungen zu betriebswirtschaftlichen Besonderheiten der Kommunalwirtschaft

verfasst von : Prof. Dr. Michael Schäfer

Erschienen in: Kommunalwirtschaft

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Ich stelle diese grundsätzliche Aussage ganz bewusst an den Anfang meines Kapitels, weil hier pointiert klar gemacht wird, dass wir uns Daseinsvorsorge nicht als abstrakte Kategorie, sondern immer im direkten Bezug zu einer funktionierenden Betriebswirtschaft vorstellen müssen. Das kommunale Unternehmen ist ein wesentlicher Bestandteil der Gewährleistung der Daseinsvorsorge in der jeweiligen Kommune. Dieser Daseinsvorsorgeauftrag ist in erster Linie politisch determiniert, juristisch kodifiziert und lässt wirtschaftliche Dimensionen leider oft außer Acht. Kommunale Unternehmen müssen jedoch diese Dimension, insbesondere wenn sie im Wettbewerb zu privaten Unternehmen stehen, stärker berücksichtigen. Andernfalls gefährden sie ihre Existenz und die Haushaltslage ihrer Trägerkommune. Vor allem gefährden sie die Erfüllung des Daseinsvorsorgeauftrages. Aber schon in diesen einleitenden Bemerkungen muss klar gestellt werden, dass es zunehmend auch objektive Entwicklungen – von der Kommune und deren Unternehmen also gar nicht oder nur sehr begrenzt beeinflussbar – sind, die die Erbringung der Leistungen auch im existentiellen Bereich ernsthaft gefährden.

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Fußnoten
1
Vgl. Kap. 5.​1, S. 68.
 
2
Ein Gebot zur Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit ergibt sich aus den Beschränkungen der kommunalwirtschaftlichen Tätigkeit in Abhängigkeit von der Leistungsfähigkeit der Kommune. Dies ist in den meisten Kommunalverfassungen geregelt – als Beispiel sei hier § 91 II Nr. 2 BbgKVerf genannt. Stark defizitäre Geschäfte über das Leistungsfähigkeitsmaß sind somit nicht erlaubt.
 
3
Der Autor hat mit anderen in der Studie „Kommunalwirtschaft 2025 dargelegt, dass insbesondere die demografischen Entwicklungen zu teilweise dramatischen Konsequenzen führen werden: „Bestehende rentable Unternehmen können die Rentabilitätsschwelle unterschreiten, kommunale Unternehmen, die bereits defizitäre Daseinsvorsorgeleistungen anbieten, müssen ggf. eine weitere Schwächung ihrer Ertragskraft und eine Erhöhung bereits bestehender Verluste in Kauf nehmen. Stadtwerke mutieren vom ‚Goldesel‘ zum ‚Groschengrab‘. (Stoffels et al. 2010, S. 103).
 
4
Der Kontrahierungszwang wurde bspw. auf Verordnungsebene für die Sparkassen in den einzelnen Bundesländern festgesetzt. So bspw. in § 5 SpkVO des Landes Bayern, das eine Muss-Vorschrift zur Führung von Girokonten auf Guthabenbasis vorsieht.
 
5
Dies wird durch eine Untersuchung von Bardt et al. (2010, S. 1–8), empirisch bestätigt.
 
6
Eine genaue Untersuchung zu den zukünftigen Auswirkungen und Risiken der Geschäftsfelder der kommunalen Unternehmen findet sich bei Stoffels et al. (2010).
 
7
Dies ist in der kommunalen Welt als solches auch ein bereits langjährig akzeptierte Bedingung für die kommunale Wirtschaftstätigkeit, siehe hierzu bspw. DStGB (2003) und Schwintowski (2010, S. 3).
 
8
Siehe FN 5.
 
9
Zu den einzelnen Strategien und zur Wettbewerbspositionierung siehe grundlegend Porter (2008), aber auch Beyer und Pech (2003, S. 156 ff.).
 
10
Zu den Einzelheiten des aktuellen Energiemarktdesigns im Rahmen der Anreizregulierung siehe bspw. Konstantin (2009, S. 417).
 
11
Zu den Wettbewerbsvorteilen und den potenziellen strategischen Positionierungen kommunaler Unternehmen siehe auch Budäus (2002, S. 33 ff.).
 
12
Dies ergibt sich aus den grundlegenden Rechnungslegungsvorschriften des HGB nach § 266 und § 275.
 
13
Sollten die Kriterien des § 289 HGB erfüllt sein, so ergibt sich auch aus dieser Vorschrift eine Verpflichtung zur Konzernrechnungslegung.
 
14
Das Verrechnungspreisproblem ist ein sehr altes aber immer noch gelöstes Problem der Betriebswirtschaftslehre, es geht zurück zu den Wurzeln der Betriebswirtschaftslehre unter Schmalenbach (1909).
 
15
Die Sparrings-Partnerfunktion – auch Business Partnering genannt erfährt eine hohe Bedeutung im Controlling, dies belegen empirische Umfragen, vgl. Weber und Schäffer (2012, S. 80).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Exkurs: Einige Anmerkungen zu betriebswirtschaftlichen Besonderheiten der Kommunalwirtschaft
verfasst von
Prof. Dr. Michael Schäfer
Copyright-Jahr
2014
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-05839-5_10