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29.02.2016 | Expansion | Schwerpunkt | Online-Artikel

Deutsche Hidden Champions big in China

verfasst von: Andrea Amerland

3 Min. Lesedauer

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Chinesische Investoren haben 2015 die heimlichen deutschen Weltmarktführer entdeckt. Und das ist auch gut so. Denn die Hidden Champions sind ihren Nischenmärkten zwar erfolgreich, schwächeln aber beim Wachstum. 

Mit 36 Transaktionen war Deutschland im vergangenen Jahr für chinesische Investoren das attraktivste Land in Europa, haben die Unternehmensberater von Ernst & Young in einer Studie zu M&A-Investitionen ermittelt. 

Defintion Hidden Champions

"Hidden Champions sind Unternehmen, die in ihrem Geschäftsfeld Marktführer sind, d. h. Nummer eins, zwei oder drei auf dem Weltmarkt oder Nummer eins in Europa. Hidden Champions erwirtschaft en in der Regel einen Jahresumsatz von maximal drei Mrd. Euro und sind der allgemeinen Öffentlichkeit nicht bekannt. Gleichwohl setzen sie in ihren Branchen neue Maßstäbe."

"Strategisches Management und Hidden Champions", Seite 581.

"Deutsche Industrie- und Technologieunternehmen genießen in China höchsten Respekt, das Interesse an den deutschen Hidden Champions ist nach wie vor sehr groß. Allerdings ist die Bereitschaft im deutschen Mittelstand, einen ausländischen Investor ins Boot zu nehmen, traditionell eher gering", kommentiert Yi Sun, Partnerin bei EY Deutschland, den Trend. Allerdings sprächen sich die positiven Erfahrungen mit Investoren aus Asien langsam herum. 

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Bei den M&A-Deals in Deutschland haben die Chinesen laut Studie besonderes Interesse an Industrieunternehmen, beispielsweise aus dem Maschinenbau. Auch in den Bereichen Konsumgüter, Handel und Pharma/Gesundheitswesen gab es einige Zukäufe.

Deals mit Wachstumschancen

Die Konzentration auf kleine Märkte und spezialisierte Produkte machen die mittelständischen Hidden Champions erfolgreich, solange die Nachfrage stimmt. Doch schaffen die wenigsten den Sprung zum Großunternehmen, zeigt der Innovationsindikator 2015 des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). "Die heutigen Hidden Champions schöpfen ihre Stärke und Wettbewerbsposition vor allem aus ihrer Fähigkeit, regelmäßige Innovationen in ihrem Kernmarkt zu produzieren", erklärt Springer-Autor Markus Milz. Aber offenbar entwickeln sie sich häufig nicht über das Kerngeschäft hinaus. So sind der Studie zufolge drei Typen der Hidden Champions charakteristisch:

  1. Viele Hidden Champions sind auf die Nische und spezifische Produkte spezialisiert daher für Großkonzerne wirtschaftlich wenig attraktiv, weil die Märkte zu klein sind. 
  2. Typ zwei wirtschaftet auf schrumpfenden Märkten, die durch technischen Fortschritt und sinkender Nachfrage entstehen.
  3. Junge, schnell wachsende Hidden Champions, die sich schnell zu globalen Großunternehmen entwickeln. Allerdings gibt es diesen Typus in Deutschland bislang kaum. 

Insofern könnten ausländische Investoren für viele der spezialisierten deutschen Unternehmen eine Chance für mehr Wachstum oder den Firmenerhalt sein. Aus dieser Sicht sind M&A sowohl von Käufer- als auch von Verkäuferseite als Instrument zur Steigerung des Unternehmenswerts zu interpretieren, schreiben die Springer-Autoren Kai Lucks und Reinhard Meckl im Buchkapitel "Gesamt- und einzelwirtschaftliche Bedeutung von Mergers & Acquisitions".

Wirtschaftliche Bedeutung von Mergers & Acquisitions

"M&A können [...] als Wellenphänomen gesehen werden, die maßgeblich zum Wandel und zur Restrukturierung von Industrien und ganzen Volkswirtschaften beigetragen haben", so die Autoren. Der Kauf von ausländischen Unternehmen umfasse inzwischen ungefähr ein Drittel der gesamten Transaktionen. Das Ziel sei dabei der Eintritt in einen ausländischen Markt durch Übernahme eines einheimischen Unternehmens. Für die von einer schwächelnden Konjunktur und einer instabilen Börse gebeutelten Chinesen derzeit offenbar ein Königsweg. 

Insgesamt sind die Einschätzungen für den Transkationsmarkt 2016 positiv. Laut des KPMG M&A Predictor prognostizieren die Analysten für das Jahr 2016 einen globalen Anstieg der M&A Aktivitäten um vier Prozent. Besonders Deutschland könnte für den Transaktionsmarkt ein Wachstumsmotor werden.

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