04.07.2025 | Expansion | Gastbeitrag | Online-Artikel
Wie sich Unternehmen aus der Krise winden
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by (Link öffnet in neuem Fenster)
Für Unternehmen lohnt es sich, interne Strukturen besonders in Krisenzeiten kritisch zu betrachten. Nicht nur die Märkte sorgen für Unsicherheit. Oftmals mangelt es an klarer Führung, verlässlichen Daten und der Bereitschaft, sich stetig zu transformieren, um Krisen entgegenzuwirken.
Gutes Krisenmanagement erfordert den Mut zur Transformation.
Love the wind / Fotolia
In den vergangenen Jahren wurde der Begriff 'Krise' beinahe zur Dauerschleife: Pandemie, geopolitische Spannungen, volatile Lieferketten, Energiepreisschocks und immer neue Anforderungen durch Digitalisierung, ESG und gesellschaftlichen Wandel. Die aktuellen Entwicklungen in den USA und die damit einhergehenden Zollerhöhungen stellen Unternehmen vor weitere Herausforderungen. Doch so schwierig diese Rahmenbedingungen auch sind, die eigentliche Krise vieler Firmen beginnt im Inneren.
Dabei sollte allen Verantwortlichen klar sein: Die Märkte warten nicht. Sie belohnen Tempo, Mut und Klarheit. Wer zaudert, verliert. Wer hofft, dass alles wieder wie früher wird, wird überholt. Und immer wieder zeigt sich: Jede Krise ist ein Test, denn sie entlarvt. Nicht nur Märkte - sondern Unternehmen und ihre Organisation. Führung, Haltung und Handlungsfähigkeit sind die entscheidenden Faktoren.
Aktive Führung - Klarheit vor Konsens
Krisen verlangen Führung, Verantwortung, Präsenz und Entschlossenheit. Führung zeigt sich nicht in wohlformulierten Memos oder in endlosen Abstimmungen, sondern in konkretem Handeln - auch und gerade dann, wenn Entscheidungen unbequem sind. Wer sich in kritischen Momenten hinter Gremien, Prozessen oder Abstimmungen versteckt, sendet das falsche Signal, nämlich "Wir sind nicht entscheidungsfähig." Doch genau das ist es, was Unternehmen in stürmischen Zeiten am dringendsten brauchen: Klarheit im Denken, Konsequenz im Handeln und die Bereitschaft, auch unangenehme Wege zu gehen.
Führung heißt nicht, allen zu gefallen, sondern das Notwendige für den Erfolg des Unternehmens zu tun. Wer wartet, überlässt anderen das Spielfeld. Eine Studie von Next Work Innovation zeigt, dass 62 Prozent der Befragten in Krisenzeiten eine stärkere Führung erwarten. Allerdings unterscheiden sich die Bedürfnisse: Mitarbeitende wünschen sich mehr Klarheit und strukturierte Prozesse, während Führungskräfte zu autoritären Maßnahmen neigen. Dies unterstreicht die Bedeutung von Führung, die nicht nur entschlossen handelt, sondern auch transparent kommuniziert und klare Strukturen schafft.
Klare Steuerungssysteme – ohne Zahlen keine Richtung
Viele Unternehmen verfügen über eine beeindruckende Menge an Daten – doch sie machen zu wenig daraus. Sie verfügen nicht über echte Führung und Steuerung. Zwischen Reporting und Realität klafft oft eine gefährliche Lücke. Es wird analysiert, aber nicht auf Basis aktueller Daten. Es werden Zahlen geliefert, aber keine Schlüsse gezogen und Entscheidungen herausgezögert. In der Folge agieren Unternehmen auf Basis trügerischer Sicherheit, während die operative Realität in eine andere Richtung läuft. Dabei ist längst klar: Was nicht messbar ist, ist nicht steuerbar. Und was nicht steuerbar ist, kann auch nicht verbessert werden.
Ein robustes Steuerungssystem ist deshalb die zentrale Grundlage jeder Transformation. Es geht um mehr als reine Umsatz- oder Ergebnisgrößen. Es geht um verlässliche KPIs, die strategisch und operativ greifen. Um Abweichungsanalysen, die die Ursachen statt Symptome sichtbar machen. Und um Echtzeitinformationen, die übergreifende Führung überhaupt erst ermöglichen. Nur wer weiß, wo das Unternehmen wirklich steht, kann tragfähige Entscheidungen treffen. Märkte verändern sich fast im Monatsrhythmus. Hier reicht der klassische Monatsabschluss nicht mehr aus. Führung braucht Klarheit – und Klarheit entsteht durch Systeme, die verlässlich, transparent und handlungsorientiert sind.
3. Transformation als Haltung – nicht als Ausnahme
Der größte Irrtum in vielen Unternehmen ist die Vorstellung, Transformation sei ein Projekt, eine vorübergehende Maßnahme, die man einleitet, wenn der Druck zu groß wird. Doch diese Denkweise greift zu kurz. Denn in Wahrheit ist Transformation heute Teil Unternehmensführung. Geschäftsmodelle und Märkte verändern sich permanent. In dieser Dynamik ist das größte Risiko nicht der Wettbewerb, sondern das eigene Zögern. Transformation muss deshalb als Haltung verstanden werden, als vorausschauender Prozess – und nicht als Reaktion. Wer Veränderung nur dann angeht, wenn der Handlungsdruck übermächtig wird, ist bereits im Rückstand.
Erfolgreiche Unternehmen denken in strategischer Erneuerung: Wo liegt der wahre Wert unseres Unternehmens? Welche Entscheidungen schieben wir vor uns her – und warum? Welche Muster halten uns zurück? Transformation ist kein Ausnahmezustand. Sie ist die Grundhaltung moderner Unternehmensführung. Eine Studie des Mittelstand-Digital Zentrums Berlin betont, dass Transformation und insbesondere die digitale ein kontinuierlicher Prozess, der ständige Anpassung und Weiterentwicklung erfordert. Unternehmen, die diesen Prozess aktiv gestalten, können die vielfältigen Chancen der Transformation besser nutzen und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern.
Fazit: Klare Führung für den Erfolg von morgen
Dabei geht es nicht nur um Strategie, sondern auch um Kultur. Es braucht Mut, eingeschliffene Denkweisen zu hinterfragen, Konsequenz, Entscheidungen umzusetzen, auch wenn sie wehtun – und ein gemeinsames Verständnis, dass Veränderung kein Zeichen von Schwäche ist – sondern von Stärke. Wer Transformation lebt, gewinnt nicht nur an Agilität, sondern auch an Resilienz.
Die Märkte sind gnadenlos – aber sie sind auch voller Chancen. Wer sich jetzt strategisch neu ausrichtet, Führung übernimmt, klare Steuerung etabliert und Transformation zur Haltung macht, wird die Herausforderungen meistern. Es geht nicht um Perfektion. Es geht um Entschlossenheit. Es geht nicht um den bequemsten Weg, sondern um den richtigen. Und es geht nicht um Kontrolle durch Stillstand, sondern um Leadership durch Bewegung!