2012 | OriginalPaper | Buchkapitel
Experimente in der Politischen Ökonomie
verfasst von : Prof. Rebecca B. Morton, Prof. Kenneth C. Williams
Erschienen in: Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Experimente in der Politischen Ökonomie kommen ursprünglich aus der Methodologie der Volkswirtschaftslehre, haben aber inzwischen ihren Weg in den Mainstream politikwissenschaftlicher Forschung gefunden. Im Gegensatz zur Situation vor 20 Jahren sind politikwissenschaftliche Experimente nicht mehr nur in sehr spezialisierten Zeitschriften zu finden, sondern nehmen eine wichtige Position in renommierten Journals und Veröffentlichungen bekannter Verlage ein. Was hat sich seitdem geändert? Warum verwenden heute immer mehr Politikwissenschaftler experimentelle Methoden? Der wohl wichtigste Grund dafür ist die Erkenntnis, dass experimentelle Methoden präzise Analysen von Kausalzusammenhängen ermöglichen. Um Kausalzusammenhänge überprüfen zu können, muss ein Wissenschaftler konfundierende Variablen – wie z.B. Wählerpräferenzen oder Informationsniveaus von Wählern – kontrollieren können. Obwohl experimentelle Designs zunehmend Verbreitung finden, stützen sich die meisten Politikwissenschaftler weiterhin auf Beobachtungsdaten oder natürlich vorhandene Daten. Das Problem von Beobachtungsdaten ist die fehlende Kontrolle über potentiell störende Variablen. Um mit solchen Daten Aussagen über Kausalzusammenhänge treffen zu können, muss der Wissenschaftler mithilfe statistischer Verfahren für diese konfundierenden Variablen kontrollieren. Hierbei muss die nicht überprüfbare Annahme gemacht werden, dass keine weiteren unbekannten Variablen existieren, die den Kausalzusammenhang beeinflussen. Mit experimentellen Daten können diese Kontrollen schon während des Datenerhebungsprozesses durch Randomisierung eingerichtet werden.