9. Exploratives Testen

Das Kapitel beleuchtet die Methode des explorativen Testens, bei der ohne ausführlichen Testplan das eigentliche Testprodukt gezielt kennengelernt und ausprobiert wird. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, zusätzliche Systemprüfungen durchzuführen und häufig andere Sichtweisen zu berücksichtigen. Tester können auf gefundene Probleme direkt eingehen, Workarounds finden und den Prozess fortsetzen. Die Testschritte werden händisch durchgeführt und toolgestützt dokumentiert, wodurch ein tiefes Verständnis für die Applikation und deren Verhalten entwickelt wird. Das Kapitel stellt die verschiedenen Vorbereitungs- und Nachbereitungsphasen des explorativen Testens vor, einschließlich der Klassifizierung gefundener Bugs, der Erstellung einer Test-Charta und der Festlegung einer Time Box. Es werden drei unterschiedliche Arten des explorativen Testens beschrieben: Freestyle, strategiebasiert und szenariobasiert. Der allgemeine Prozess des explorativen Testens wird in vier Schritten dargestellt: Testobjekt erkunden, Testfall erstellen, Testfall ausführen und Ergebnisse analysieren. Die Vor- und Nachteile des explorativen Testens werden detailliert gegenübergestellt, wobei die Vorteile wie weniger Vorbereitung, Förderung der Kreativität und die Entdeckung übersehener Fehler hervorgehoben werden. Auch die Nachteile, wie die schwierige Nachvollziehbarkeit der Testschritte und die Abhängigkeit von den Vorkenntnissen des Testpersonals, werden thematisiert. Abschließend werden Good Practices und Tipps zur Maximierung des Erfolgs einer explorativen Testsession gegeben, darunter die Nutzung echter Geräte, das Kennen der Konkurrenz und die Dokumentation der Abläufe und Aktionen.