Skip to main content

2003 | Buch

Externe Unternehmensrechnung

verfasst von: Professor Dr. Alfred Wagenhofer, Professor Dr. Ralf Ewert

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Springer-Lehrbuch

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Die externe Unternehmensrechnung befasst sich mit der konzeptionellen Gestaltung und den Einsatzbedingungen von Informationssystemen, die an externe Adressaten wie Investoren, Kreditgeber, Arbeitnehmer, Geschäftspartner und die Öffentlichkeit gerichtet sind. Sie umfasst die Rechnungslegung, hier vor allem Jahresabschlüsse, sowie weitere verpflichtende und freiwillige Finanzberichterstattung. Im Mittelpunkt dieses Lehrbuches stehen Konzeptionen, Strukturen und Anreizeffekte der Rechnungslegung, die dem Verständnis der ökonomischen Wirkungen vorherrschender Institutionen dienen. Als spezifische Themen werden die Informationsfunktion der Rechnungslegung, die Ausschüttungsbemessung, Bilanzpolitik, Publizität und Wirtschaftsprüfung umfassend behandelt. Methodisch stehen informationsökonomische Ansätze und internationale empirische Studien im Vordergrund.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung und institutionelle Grundlagen
Zusammenfassung
Um 17 Uhr 23 läutet das Handy von Bernhard Wagner. Es ist Susanne. „Ich treffe mich mit Ulli in der Eschenlaube. Kommst du auch? “, fragt sie fröhlich. Bernhard sagt zu, ohne nachzudenken, so kommt er aus dem Grübeln heraus; und natürlich wäre ihm auch nicht recht, wenn Ulli alleine mit Susanne auf ein kühles Bier geht. Die drei sind BWL-Studenten, Ulli arbeitet außerdem halbtags in einer Bank. Als Bernhard ankommt, sitzen Susanne und Ulli schon im schattigen Gastgarten.
Alfred Wagenhofer, Ralf Ewert
2. Informationsfunktion
Zusammenfassung
Endlich ist die Sitzung zu Ende. Katharina blickt auf die Uhr und sieht zu Laura hinüber. Laura nickt, und die beiden stehen von ihren Sitzen auf und gehen in die Cafeteria. Die 20 Minuten bis zur nächsten Sitzung — schon wieder eine Strategiesitzung im engeren Führungskreis der Xavier GmbH — überbrücken sie mit einem duftenden Cappuccino. „Den haben wir heute echt verdient. Das war wieder langweilig — wirklich schade um die Zeit,“ beginnt Katharina. „Du hast ja so recht,” meint Laura. „Hast du übrigens die heutige Börsenzeitung gelesen? Ich habe heute morgen nur kurz die Internet-Ausgabe überflogen und bin auf einen Bericht über die Alpha gestoßen.“ Alpha ist eine börsennotierte Immobilienaktiengesellschaft, die sich auf die Entwicklung von Geschäftsimmobilien spezialisiert hat. Sie ist damit zwar kein unmittelbarer Konkurrent von Xavier, die sich mehr auf den Immobilienhandel und die Objektverwaltung konzentriert, aber eine gewisse Nähe besteht doch.
Alfred Wagenhofer, Ralf Ewert
3. Rechnungslegung und Kapitalmarkt
Zusammenfassung
Dr. Bernhard Kumpf hat sich an diesem Wochenende einiges vorgenommen. Schon lange wollte er seine Anlagestrategie an der Börse gründlich überprüfen, konnte bislang aber nie Zeit dafür finden. Dr. Kumpf ist Techniker und in einer verantwortlichen Position tätig, und er hat gut verdient. Das Geld musste natürlich angelegt werden, aber die Kurseinbrüche in der letzten Zeit kosteten ihn doch einiges an Nerven. Jetzt ist es aber soweit — bewaffnet mit den neuesten Bilanzen und Geschäftsberichten der „wichtigsten“ Unternehmen sowie zahlreichen Informationen aus dem Internet sitzt er an seinem Schreibtisch und versucht zu ergründen, was ihm das für seine Anlagestrategie hilft. Insgesamt ist er sehr beeindruckt, was die Unternehmen mittlerweile alles an Informationen bekannt geben, viele Unternehmen scheinen auch regelrecht damit zu werben, wie sie bilanzieren und was sie alles an Zusatzangaben offenlegen. Mitten im Studium dieser Unterlagen klingelt es an der Tür — wer ist denn das schon wieder, ach ja, Vanessa, seine Tochter, wollte die Eltern wieder mal übers Wochenende besuchen. Vanessa ist seit über drei Jahren aus dem Haus und studiert Betriebswirtschaftslehre in einer anderen Stadt. Bernhard ist immer gespannt darauf was sie so alles über das Studium zu erzählen hat, und so allmählich müsste es wohl auch auf das Examen zugehen.
Alfred Wagenhofer, Ralf Ewert
4. Ausschüttungsbemessung
Zusammenfassung
Die Longterm AG ist ein noch relativ junges Unternehmen, hat sich aber am Markt mit dem Angebot „Fabriksysteme aus einem Guss“ gut positionieren können. Ähnlich wie ein Bauträger bietet sie ein komplexes Leistungsbündel im Zusammenhang mit der Planung und dem Aufbau von ganzen Fabriken an. Longterm stellt dabei einige Komponenten selbst her und lässt weitere Komponenten von anderen Anbietern fertigen. Um bei diesen Unternehmen auf die Qualität und Zuverlässigkeit ein besonderes Auge werfen zu können, erwarb sie zahlreiche Beteiligungen, die Longterm in manchen Fällen definitive Kontrollrechte, ansonsten aber einen zumindest maßgeblichen Einfluss auf die jeweilige Unternehmenspolitik sichern.
Alfred Wagenhofer, Ralf Ewert
5. Bilanzpolitik — Grundlagen
Zusammenfassung
Akost ist ein Konzern, der in den Bereichen Metallurgie, Spezialchemie und Transport tätig ist. Der neue Vorstand strebt nun eine Konzentration auf die Kernkompetenzen an und sucht einen Käufer für den Transportbereich, der aus zwei Gesellschaften besteht. Schlecht war er nicht, der Transportbereich, aber natürlich sollte das Kaufobjekt hübsch aussehen. Der Finanzvorstand Gert Herzog konnte in den letzten zwei Jahren diesbezüglich einige innovative Ideen umsetzen, die den zu erwartenden Verkaufserlös des Transportbereichs erhöhen sollten. Da die meisten potentiellen Käufer Discounted Cashflow-Methoden für die Bewertung anwandten, war es das Ziel, die laufenden Cashflows zu steigern. Operative Maßnahmen bestanden zB in der Straffung der Fakturierung und des Mahnwesens sowie einer neuen Softwarelösung, mit der die Routenplanung und Auftragsverfolgung einfacher wurde. Die verringerten Kundenausfälle schlugen sich nicht nur in einem etwas besseren Ergebnis nieder, sondern auch in einer Reduktion der Wertberichtigung auf die Forderungen.
Alfred Wagenhofer, Ralf Ewert
6. Bilanzpolitik — Spezialfragen
Zusammenfassung
„Achten Sie bitte darauf dass uns jetzt niemand stört! “, ruft Dietrich Sommer seiner Sekretärin zu und schließt nach Kristin Pohmer und Jürgen Wilde die Tür zu seinem Büro. Eben hat er einen Blick auf das jüngste Quartalsergebnis geworfen. Der Trend, den er schon einige Monate gespürt hatte, setzt sich also fort, dachte er — gar nicht so überrascht, wie er ehrlich zugeben musste.
Alfred Wagenhofer, Ralf Ewert
7. Publizität und Publizitätsanreize
Zusammenfassung
Bereits um 8 Uhr morgens sitzen im gläsernen Büroturm der MCIS-Software AG der Entwicklungschef Alexander Vogl, der Finanzchef Michael „Mike“ Steinwänder und die Marketingleiterin Elena Sutter zusammen. Mike reibt sich noch verstohlen die Augen, er kommt normalerweise immer später, weil er, bedingt durch seine vielen Kontakte mit Leuten in den USA, normalerweise bis in die Nacht hinein im Büro sitzt. „Möchte noch jemand Kaffee und Kuchen?“, fragt er. Kopfschütteln von Vogl und Sutter. „Dann machen wir weiter.“
Alfred Wagenhofer, Ralf Ewert
8. Publizität — Weiterführende Aspekte
Zusammenfassung
Ungläubig liest Peter Strobel im Wirtschaftsteil der Tageszeitung weiter. Unter dem Titel: „Standardsetter verhindert Aktienoptionen für Management!“ wurde berichtet, dass der nationale Standardsetter einen Entwurf für einen neuen Rechnungslegungsstandard vorlegte, wonach Aktienoptionen, die dem Management als Entlohnung gegeben wurden, voll als Personalaufwand bilanziert werden sollten. „Ich habe doch auch Aktienoptionen, ” dachte er.
Alfred Wagenhofer, Ralf Ewert
9. Wirtschaftsprüfung — Grundlagen
Zusammenfassung
„Also, so ein Pech aber auch...“, schimpft Mark Smart am 15. Januar nach dem Studium der Unterlagen über die Erfolgs- und Finanzsituation des abgelaufenen Jahres. Smart ist seit knapp einem Jahr neuer Vorstandsvorsitzender der „Dynamic Growth AG“ und in dieser Position hauptverantwortlich für die strategische Unternehmensplanung. Er hatte sich alles so schön überlegt — eine Wachstumsstrategie für den in Kürze von ihm anvisierten Eintritt in einen neuen Produktmarkt erarbeitet, dabei etliche Analysen vorgenommen und Gespräche geführt, und vor allem in der Überzeugung auf den Erfolg seiner Ideen beim Wechsel zur Dynamic einen extrem erfolgsabhängigen Entlohnungskontrakt (70% „performanceabhängige“ Bezüge, diese wiederum je zur Hälfte abhängig vom Gewinn und vom Aktienkurs) selbst vorgeschlagen. Damit wollte er die Qualität seiner Vorstellungen signalisieren, und nun das!
Alfred Wagenhofer, Ralf Ewert
10. Prüferhaftung und Prüfungspolitik
Zusammenfassung
Neben der Planung und Überwachung der Abschlussprüfung bei der Dynamic Growth AG (siehe die Illustration zu Beginn des 9. Kapitels: Wirtschaftsprüfung —Grundlagen) beschäftigt Dr. Hans Sauber noch ein anderes Problem. Die Prüfungsgesellschaft führt nämlich seit einigen Jahren auch die Prüfung der International Acquisition AG durch. Der besondere Aspekt besteht darin, dass sich die International an der New York Stock Exchange (NYSE) listen lassen möchte. Sie hat daher für die NYSE auch einen Abschluss nach US-GAAP aufgestellt, der nun zu prüfen ist. Peter Schnell, seit kurzem Partner der Prüfungsgesellschaft und mit Sauber gut befreundet, soll die Prüfung des US-GAAP-Abschlusses der International verantwortlich leiten. Er hat Sauber zu einem kleinen Arbeitsessen eingeladen, um sich seinen Rat bei den anstehenden Fragen einzuholen.
Alfred Wagenhofer, Ralf Ewert
11. Unabhängigkeit des Prüfers
Zusammenfassung
Nach Abschluss der Prüfung bei der „Dynamic Growth AG” (siehe das Fallbeispiel zum 9. Kapitel: Wirtschaftsprüfung — Grundlagen) sitzen der verantwortliche Abschlussprüfer Dr. Hans Sauber und der ausführende Prüfungsleiter Fritz Findig in Sauber’s Büro. Die Ergebnisse müssen sorgfältig gesichtet, in einen Prüfungsbericht gegossen und in einen Bestätigungsvermerk für die externen Anleger umgesetzt werden. Die Prüfung hat ergeben, dass sich die Dynamic in einer schwierigen Lage befindet. Es scheint so zu sein, dass das enorme Wachstum auf die Gewährung großzügiger Zahlungsziele an neue Kunden zurückgeht, und es deutet vieles darauf hin, dass die Solvenz dieser Kunden fragwürdig ist. „ Wenn wir mit der gebotenen Vorsicht an die Bewertung der Debitoren gehen,” sagt Sauber, „dann stehen beachtliche Wertberichtigungen an.”
Alfred Wagenhofer, Ralf Ewert
Backmatter
Metadaten
Titel
Externe Unternehmensrechnung
verfasst von
Professor Dr. Alfred Wagenhofer
Professor Dr. Ralf Ewert
Copyright-Jahr
2003
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-07161-8
Print ISBN
978-3-540-43754-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-07161-8