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21.02.2019 | Fachkräftemangel | Schwerpunkt | Online-Artikel

Gehalt ist für Talente zweitrangig

verfasst von: Johanna Leitherer

3 Min. Lesedauer

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Fachkräfte sind stark umworben und dadurch schwierig zu rekrutieren. Eine gute Unternehmenskultur und immaterielle Leistungen sind für Unternehmen die einzige Chance, um im "War for Talents" zu bestehen, zeigt eine Studie.​​​​​​​


Das Ringen um die besten Talente des Landes beschäftigt vor allem diejenigen Branchen, die sich im wirtschaftlichen Aufschwung befinden und stark wachsen. Ganz oben auf der Liste aller Personalbeschaffer stehen die sogenannten "High Potentials", also kreative Nachwuchskräfte mit Führungsqualitäten. Diese Gehaltsstudie basiert auf den von Robert Walters weltweit platzierten Fach- und Führungskräften. In Deutschland liegt der Schwerpunkt auf den Kerndisziplinen Accounting & Finance, Banking & Financial Services, IT, Legal sowie Sales & Marketing in Interim– und Festanstellung.

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War for Talents

Erfolgsfaktoren im Kampf um die Besten

Talente werden knapp auf dem Arbeitsmarkt. Der demographische Wandel und der wirtschaftliche Aufschwung haben die Zahl der auf dem Arbeitsmarkt verfügbaren Fachkräfte stagnieren lassen – und diese Entwicklung verschärft sich.

Denn der eigene Wachstumskurs, aber auch die Digitalisierung und die Globalisierung, verlangen nach tiefgreifenden Transformationsprozessen in den Unternehmen. Mit lösungsorientierten Talenten, die noch dazu stark in der praktischen Umsetzung sind, soll den komplexen Umbrüchen im Betrieb begegnet werden. Im Zuge dessen rücken die Implementierung neuer Systeme und schlankerer Prozesse in den Fokus. Insbesondere im Mittelstand fehlen etwa in den Bereichen Vertrieb und digitales Marketing Fachkräfte mit drei bis vier Jahren Berufserfahrung, einem ausgeprägten Netzwerk und Produktkenntnissen.  

Digitale Kompetenzen sind gefragt

Konkreten Personalbedarf werden die wachsenden Wirtschaftszweige künftig in den folgenden Bereichen haben, prognostiziert die Studie:

Branche

Skills und Kompetenzen

Accounting & Finance

  • Kandidaten mit fächerübergreifenden Fähigkeiten und digitalem Background
  • Prozessorientiertes Arbeiten
  • Erhöhtes Datenschutz-Know-how
  • Kenntnisse in den internationalen Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen (IFRS)
Banken & Finanzdienstleister
  • Versierte Mitarbeiter im Front- und Backoffice rund um den Brexit
  • Deutsche Kandidaten mit internationaler Erfahrung
  • Bewerbern mit Erfahrung in der Analyse von Fremdkapitalmärkten
  • Festverzinsliche Anlagen und Derivate

Rechtswesen

  • Erfahrung in den Bereichen M&A, Private Equity, Bank- und Finanzierungsrecht, IP, IT sowie Know-how im Bereich der erneuerbaren Energien und des Immobilienrechts

Marketing & Vertrieb

  • Kandidaten, die sich als flexibel und aufgeschlossen gegenüber Trends, innovativen Technologien und digitaler Transformation zeigen

IT

  • Große Nachfrage nach Fachkräften für IT-Sicherheit und IT-Infrastruktur
  • Bewerber mit Kenntnissen in Visualisierung, digitalen Zertifikaten sowie Cloud-Verwaltung
  • Know-how in den Bereichen Sicherheit, Firewall und Netzwerkschutz

Immaterielle Benefits überzeugen

Da für die neuen Aufgaben interne Kompetenzen oft gänzlich fehlen, kommt den extern rekrutierten High Potentials eine Schlüsselrolle zu. Die damit verbundenen, hohen Anforderungen und die große Verantwortung beantworten die meisten Unternehmen mit kontinuierlich steigenden Gehältern sowie Bonuszahlungen. Tatsächlich nehmen attraktive Vergütungspakete jedoch nur einen untergeordneten Stellenwert bei den aufstrebenden Talenten ein. 

Stattdessen achten die Bewerber bei ihrer Jobsuche auf immaterielle Benefits im Sinne einer guten Work-Life-Balance. "Hohe Priorität genießt bei vielen potenziellen Kandidaten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf", meint Nick Dunnett, Managing Director Deutschland und Schweiz bei Robert Walters. Dazu gehören auch die Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten und Homeoffice.

Die Unternehmenskultur im Visier

Auch die Unternehmenskultur nehmen Bewerber bei ihrer Jobwahl unter die Lupe. Vor allem die jüngeren Generationen stellen klare immaterielle Forderungen an ihren potenziellen Arbeitgeber. "Im größeren Kontext spielen die Marke des Arbeitgebers, die Sinnhaftigkeit der Produkte, die Organisations- und Teilhabestruktur des Unternehmens und die Offenheit der Karrierewege eine wichtige Rolle", schreiben die Springer-Autoren Meinhard Weizmann und Hariolf Wenzler im Buchkapitel "Exzellenz, Leistung, Sinn – was High Potentials anzieht" (Seite 151).

Eine wertschätzende Führungs- und Teamkultur entpuppt sich also oftmals nicht nur als das Zünglein an der Waage, wenn es darum geht, einen Job anzutreten. Vielmehr sollte an an diesem Punkt auch das Employer Branding anknüpfen, um die rekrutierten Talente halten zu können. Für die Zusammenarbeit im Team und mit Führungskräften sind die Wünsche der jungen Fachkräfte dementsprechend eindeutig, so die Springer-Autoren. Dazu gehören vor allem:

  • Schnelle und verbindliche Kommunikation, 
  • Selbstverständliche Nutzung digitaler Technologien,
  • Klare inhaltliche Aussagen und
  • Verzicht auf Förmlichkeit in der Kommunikation dort, wo sie nicht zum Ergebnis beiträgt.
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