Mit der digitalen Sonnenblende, dem Virtual Visor, erfindet Bosch die Sonnenblende neu. Auf einem transparenten LCD-Display werden dank KI nur die Teilbereiche verdunkelt, durch die der Fahrer geblendet wird.
Transparente, digitale Sonnenblende: Boschs Virtual Visor
Bosch
Bosch hat eine transparente, digitale Sonnenblende entwickelt, den Virtual Visor. Die klassische Sonnenblende wird dafür durch ein transparentes LCD-Display und eine auf den Fahrer ausgerichtete Kamera ersetzt. Mithilfe intelligenter Algorithmen wird auf dem Display immer nur der Teil verdunkelt, aus dem die Sonne den Fahrer sonst blenden würde. Der Rest des Displays bleibt durchsichtig und der Blick auf die Straße frei. Der Virtual Visor von Bosch feiert auf der CES 2020 in Las Vegas seine Weltpremiere und wurde mit dem "Best of Innovation"-Award der Technik-Messe ausgezeichnet.
Der Virtual Visor arbeitet mit einer Innenraumkamera, die das Gesicht des Fahrers während der Fahrt betrachtet. Intelligente Algorithmen auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) sollen sowohl die Gesichtspartien wie Augen, Nase und Mund erkennen als auch den Schatten, den die Sonne auf das Gesicht des Fahrers wirft. Sie analysieren permanent, wohin der Fahrer gerade blickt und verdunkeln ausschließlich einen kleinen Bereich auf dem Display, damit nur ein Schatten im Bereich der Augen des Fahrers entsteht.
KI für intelligenten Blendschutz
"Schon früh im Entwicklungsprozess haben wir herausgefunden, dass viele Autofahrer die traditionelle Sonnenblende dauerhaft so einstellen, dass ihre Augen im Schatten sind", sagt Jason Zink, Technikexperte bei Bosch in Nordamerika und einer der Miterfinder des Virtual Visor. Somit sei der Sichtbereich des Fahrers durch traditionelle Sonnenblenden meist eingeschränkt. "Diese Erkenntnis war für unser Konzept des Virtual Visors von entscheidender Bedeutung", so Zink. So wurde die Idee geboren, die bekannte LCD-Technologie zu nutzen, um damit einzelne Bereiche auf dem Display gezielt abzudunkeln und somit das Sichtfeld des Autofahrers so groß wie möglich zu belassen.