Tesla wird offenbar den eigenen Qualitätsansprüchen nicht gerecht. Eine Umfrage unter Tesla-Fahrern deckt teils gravierende Fahrzeugmängel auf.
Fahrzeugmängel bei Tesla: Insbesondere die Phantombremsungen stellen ein großes Risiko für die Verkehrssicherheit dar.
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Tesla-Fahrer klagen über zahlreiche Fahrzeugmängel. Das hat eine Umfrage der Verbraucherkanzlei Goldenstein Rechtsanwälte unter 642 Besitzern von Tesla-Fahrzeugen, die zwischen 2022 und 2024 gekauft wurden, gezeigt. Demnach sei besonders alarmierend, dass sich die häufigsten Probleme auf sicherheitskritische Funktionen beziehen würden. Rechtsanwalt Claus Goldenstein hält deshalb Zehntausende Rückrufe durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) für nötig.
Laut Umfrage würden nahezu alle Befragten (94,2 %) von sogenannten Phantombremsungen berichten, bei denen das Fahrzeug ohne erkennbaren Grund plötzlich abbremse. Eine solche Problematik sei bei Tesla nicht neu, so die Verbraucherkanzlei. Ein unabhängiges Gutachten, das in diesem Jahr im Auftrag des Landgerichts Traunstein erstellt worden sei, habe erstmals offiziell das Auftreten dieses gefährlichen Bremsmanövers bestätigt. Sogar eine Testfahrt mit aktiviertem Autopiloten haben im Rahmen der Gutachten-Erstellung abgebrochen werden müssen, da eine Phantombremsung auf der Autobahn zu mehreren Gefahrensituationen geführt habe.
Reichweite weicht stark von Herstellerangaben ab
Neben den Bremsproblemen würden 62,9 % der Befragten über eine erhebliche Diskrepanz zwischen der beworbenen Reichweite und der tatsächlichen Leistung der Fahrzeuge klagen. Zudem hätten 60 % der Tesla-Besitzer auf unplausible Entscheidungen beim autonomen Fahren hingewiesen. Auch Verarbeitungsmängel, darunter ungleichmäßige Spaltmaße und Probleme mit der Lackierung, betrafen mehr als die Hälfte (57,2 %) der Tesla-Fahrzeuge.
Darüber hinaus seien Funktionen wie der Parkassistent laut 51,4 % der Umfrageteilnehmer fehlerhaft oder gar nicht funktionsfähig. Fast jeder Vierte (22,9 %) berichtet zudem von einer nicht voll funktionstüchtigen Innenraumüberwachung, während 14,3 % über mangelhafte Türgriffe klagten. Insgesamt 65,7 % der Befragten hätten zudem weitere Mängel aufgezählt, die sich jedoch von Fahrzeug zu Fahrzeug unterscheiden. Lediglich 2,8 % hätten angegeben, keine Probleme mit ihrem E-Auto zu haben.