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30.06.2015 | Fahrzeugtechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Umweltbilanz-Studie: E-Autos reduzieren Luftemissionen deutlich

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

3 Min. Lesedauer

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Joanneum Research hat die Umweltbilanz von Elektroautos weltweit untersucht. Danach reduzieren E-Autos im Lebenszyklus die Emissionen durch den Ersatz konventioneller Fahrzeuge im globalen Schnitt deutlich. Die Umweltbilanz in den 33 analysierten Ländern hängt aber von der Art der Stromerzeugung vor Ort ab.

Weltweit gibt es mehr als 700.000 Elektroautos, die vor allem in den USA, Japan, China, Norwegen, Frankreich und Deutschland auf der Straße unterwegs sind. Angesichts von über einer Milliarde Autos weltweit, ist das eine geringe Zahl. In Norwegen sind aufgrund günstiger politischer Rahmenbedingungen immerhin 20 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge elektrisch.

Dabei wäre es wünschenswert, wenn mehr Elektroautos auf den Straßen unterwegs wären. Denn glaubt man einer Studie des Joanneum Research aus Graz, verringern Elektroautos die globalen Luftemissionen deutlich. Die Forschungsgesellschaft ist der Frage nachgegangen, wie umweltschonend elektrische Fahrzeuge im Vergleich zu konventionellen Benzin- oder Diesel-Fahrzeug wirklich sind. Die Grazer Forscher haben dazu den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge untersucht.

Lebenszyklus-Analyse von Elektroautos

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Lebenszyklusanalysen umfassen den "gesamten Lebensweg oder 'Lebenszyklus' eines Produkts von der Entnahme der Rohstoffe, über die Produktfertigung, die Nutzung bis hin zum Recycling beziehungsweise der Entsorgung", erklären die Springer-Autoren im Kapitel "Lebenszyklusanalysen" aus dem Buch Umweltbewertung für Ingenieure. Für die Grazer Forscher ist die Lebenszyklusanalyse eine sinnvolle Methode, um die Umweltverträglichkeit von elektrischen Fahrzeugen von der Produktion, über den Betrieb bis hin zur Entsorgung der Fahrzeuge zu analysieren.

Unter der Federführung von Dr. Gerfried Jungmeier von Resources, dem Institut für Wasser, Energie und Nachhaltigkeit der Joanneum Research, wurde daher die erste weltweite Umweltbilanz im Lebenszyklus aller Elektroautos erstellt und beim 28. Electric Vehicle Symposium EVS28 präsentiert. Diese Umweltbilanz wurde im Rahmen der Zusammenarbeit von 18 Ländern in der Internationalen Energieagentur (IEA) im Task "Life Cycle Assessment of Electric Vehicles" erarbeitet, an dem unter anderem das Argonne (USA), das DLR (Deutschland) und die Empa (Schweiz) wissenschaftlich beteiligt sind.

Elektroautos haben Umweltvorteile, aber Verbesserungen sind notwendig

Nachhaltigkeitsexperte Dr. Gerfried Jungmeier von Joanneum Research fasst die Ergebnisse zusammen: "Die heutige weltweite Flotte an Elektrofahrzeugen reduziert im Lebenszyklus die Luftemissionen durch den Ersatz konventioneller Fahrzeuge im globalen Schnitt deutlich: Staub-Emissionen um etwa 60 Prozent, Emissionen mit Ozonbildungspotenzial (vor allem NOx und Kohlenwasserstoffe) um etwa 30 Prozent und die Treibhausgas-Emissionen um etwa 20 Prozent. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern sind aufgrund der länderspezifischen Stromerzeugung sehr groß. So werden in Norwegen aufgrund der Wasserkraft bis zu 80 Prozent Treibhausgas-Emissionen eingespart und in Deutschland bis zu 75 Prozent der Staub-Emissionen reduziert."

Um die Umweltvorteile von Elektro-Fahrzeugen im Lebenszyklus nun weiter zu verbessern, seien vor allem der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung, ein effizientes Recycling der Batterien und ein energieeffizienter Fahrbetrieb notwendig.

Die Gesamtbewertung basiert auf spezifische Analysen für 33 Länder, wobei sich zum Beispiel für Österreich folgendes Länderergebnis ergab: Derzeit gibt es in Österreich etwa 3500 moderne Elektrofahrzeuge, die im Vergleich zu neuen Benzin- und Diesel-Fahrzeugen folgende Umweltentlastung im Lebenszyklus bewirken: 40 Prozent Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, 65 Prozent Reduktion an Staub-Emissionen, 60 Prozent Reduktion der Emissionen mit Ozonbildungspotenzial und 45 Prozent Reduktion der Emissionen mit Versauerungspotential (SO2 und NOx) - Gase, die in Verbindung mit Wasser zur Versauerung von Gewässern und Böden beitragen können (saurer Regen).

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