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24.09.2013 | Fahrzeugtechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Verkehrssicherheit: vom Beltbag bis zum SaveCap-Projekt

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2:30 Min. Lesedauer

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Das Auto im Straßenverkehr ist immer potenziell gefährlich – sowohl für die Fahrzeug-Insassen als auch für andere Verkehrsteilnehmer. Doch mit Innovationen wie dem Beltbag von Daimler und Sicherheitssystemen in Pkw für Fahrradfahrer und Fußgänger kann das Risiko eines Unfalls und einer Verletzung gemindert werden.

Von der gestaltfesten Fahrgastzelle über das Antiblockiersystem ABS, den Airbag bis zum elektronischen Stabilitäts-Programm ESP – übergeordnetes Ziel aller Maßnahmen ist die Zahl der Verletzten und Getöteten im Straßenverkehr kontinuierlich zu reduzieren und Unfälle erst gar nicht entstehen zu lassen. In den letzten Jahrzehnten konnte die Verkehrssicherheit deutlich verbessert werden. Die Zahl der Verkehrstoten war 2012 so niedrig wie noch nie seit 1950, gibt das Statistische Bundesamt an. Dennoch starben im vergangenen Jahr 3600 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr. Grund genug für die Entwickler der OEM und Zulieferer nicht in ihren Bemühungen um die Optimierung der Sicherheitstechnik nachzulassen. Treiber dafür sind nicht zuletzt das Streben nach Technikführerschaft unter den Herstellern sowie Bewertungen wie die von Euro NCAP.

Der Beltbag: Airbag für den Sicherheitsgurt

In den vergangenen Jahren sind große Fortschritte im Bereich der unfallfolgenmildernden Sicherheit erreicht worden. Rückhaltesysteme vom einfachen Sicherheitsgurt zu aufwendigen Mehrkomponentensystemen mit Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer und vielfältigen Airbagsystemen konnten kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Oft wird im Bereich der passiven Sicherheit hauptsächlich der Fokus auf den Schutz von Fahrer und Beifahrer gelegt, weniger auf den der Fondinsassen. Moderne Fahrzeuge bieten dem Fondpassagier zwar einen Gurt als Sicherheitssystem an, der zum Teil auch mit einem pyrotechnischen Straffer oder einer Gurtkraftbegrenzung ausgestattet ist. Aber Ansätze für ein weiteres Schutzsystem wie beispielsweise einen Airbag im Fond sind bis heute nicht verwirklicht worden. Wirft man einen Blick auf neue Märkte in Asien, wird gerade die Sicherheit für Fondpassagiere immer wichtiger. Dort liegt die Besetzungsrate im Fond mit bis zu 30 Prozent deutlich höher als in Europa.

Auch deshalb hat Daimler den Beltbag entwickelt. Der Beltbag ist ein aufblasbares Gurtband, das bei einem Frontalaufprall die Belastung auf den Brustkorb verringern soll und so das Verletzungsrisiko von Fondpassagieren reduzieren kann. Erkennen die Crashsensoren einen schweren Frontalaufprall, löst das Airbagsteuergerät die Entfaltung und Befüllung des Beltbag aus. Bis auf die fast dreifache Breite bläst dann ein Gasgenerator das mehrlagige, mit Reißnähten versehene Gurtband auf. Durch die nun zur Verfügung stehende größere Fläche wird die Kraft, die auf die Insassen wirkt, besser verteilt. So sinke das Verletzungsrisiko, insbesondere von Rippenverletzungen.

SaveCap-Projekt

Doch nicht nur die Optimierung der Verkehrssicherheitsmaßnahmen, die auf motorisierte Verkehrsteilnehmer ausgelegt sind, ist wichtig. Auch die stetig größer werdende Gruppe von schwachen Verkehrsteilnehmern (englisch: Vulnerable Road Users — kurz: VRU) muss beachtet werden. Gezielte Maßnahmen zum Schutz dieser Gruppe sind daher unerlässlich. So wurden innerhalb des SaveCap-Projekts zwei potenzielle Pkw-Sicherheitssysteme zur Unfallvermeidung beziehungsweise Minderung der Verletzungsschwere genauer untersucht: ein VRU-(Außen-)Airbag sowie ein speziell auf VRU ausgerichteter automatischer Notbremsassistent. Beispielsweise könnte ein VRU-Airbag die Zahl der VRU, die schwere oder tödliche Kopfverletzungen durch Pkw erleiden, um 36 Prozent gesenkt werden.

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