Bei einer immer größer werdenden Datenflut werden gerade im Hinblick auf das automatisierte Fahren auch komplexere Antennensysteme benötigt. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde deshalb ein rekonfigurierbares Antennensystem entworfen, das große Mengen Daten verschiedener Dienste parallel bewältigen können soll. Moderne Autoantennen haben oft mit Übertragungsverlusten, Kapazitäts- und Abdeckungsproblemen zu kämpfen. Das neu entwickelte, komplexere Antennensystem nutzt als Teil des neuen LTE-Mobilfunkstandards die Mimo-Technik (Multiple-Input-Multiple-Output), die mit mehreren Antennen, Sendern und Empfängern arbeitet.
Um deren Anzahl auf ein Minimum zu reduzieren, wechselt im System der KIT-Forscher die Strahlungscharakteristik der Antennen. "Mittels Schalter können einzelne Antennenteile im Wechsel ein- oder ausgeschaltet werden, damit ändern sich die Richtcharakteristiken zu den jeweiligen Sendern und Empfängern", erläutert Jerzy Kowalewski vom Institut für Hochfrequenztechnik und Elektronik (IHE). Das solle die parallele Übertragung von Daten über unterschiedliche Ausbreitungswege erhöhen. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Progress In Electromagnetics Research" vorgestellt.
Im Dach versenkte Antenne mit hoher Leistung
Um Bauraum zu sparen, wurde außerdem gemeinsam mit Wissenschaftlern der Technischen Universität Wien untersucht, ob sich das Antennensystem aerodynamisch im Dach versenken ließe. Denn die in die Karosserie integrierte Antennenkavitäten böten zehnmal mehr Volumen als die herkömmlichen Haifischflossen-Gehäuse. Diese Ergebnisse wurden auf dem International Workshop on Antenna Technology vorgestellt.