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15.01.2018 | Fahrzeugtechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Das sind die wichtigsten Automobiltechnik-Trends 2018

verfasst von: Christiane Köllner

5:30 Min. Lesedauer

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Welche Trends werden das Autojahr 2018 maßgeblich beeinflussen? Wir haben für Sie die wichtigsten Entwicklungen zusammengestellt. Ein Überblick.

SUV-Boom, Elektromobilität, automatisiertes Fahren und Digitalisierung, Mobilitätsdienste und Brexit: 2018 setzen sich die großen Trends und Themen der vergangenen Zeit fort. In der Automobilbranche steigt der Innovationsdruck weiter, denn die alten Geschäftsmodelle funktionieren immer weniger. Wer vorne mit dabei sein will, sollte folgende fünf Trends im Blick behalten. 

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Auto-Mobilität 2040

Die Ausführungen dieses Kapitels werfen einen Blick in das Jahr 2040 und wagen anhand einiger Beispiele eine Vision, wie sich die Umwelt, die IT, sowie Autoindustrie und Mobilität entwickeln könnten. Dieser Ausblick wird untermauert durch ein fiktives „day in a live scenario“ eine Freiberuflers, der im „liquid work force“ Modell arbeitet. Der futuristische Ausblick soll für die mit Hochdruck anlaufende digitale Transformation zusätzliche Ideen geben und besonders die Attitüde und den Mut stärken, innovativ und agil in kurzen Schritten voranzugehen. Nur in dieser Angehensweise besteht die Chance, dass die Goliaths bzw. die etablierten Hersteller sich weiter gegen die Davids bzw. die neuen Herausforderer durchsetzen.

SUV-Boom hält an

SUVs sind einer der großen Trends im Automobilbereich des letzten Jahrzehnts. Alleine im vergangenen Jahr gab es zahlreiche neue SUV-Modelle. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes waren SUVs im Jahr 2017 das am stärksten wachsende Segment mit einem Plus von 22,5 Prozent. Und der SUV-Boom wird weitergehen. In diesem Jahr werden zahlreiche weitere SUVs auf den Markt kommen wie etwa der BMW X2, Jaguar E-Pace, Jeep Wrangler, Lamborghini Urus, der Porsche Cayenne oder der Volvo XC40

Hinter dem anhaltenden SUV-Boom steht die wachsende Beliebtheit bei ganz unterschiedlichen Käufergruppen. Laut einer Ford-Studie zum Thema SUV aus dem Jahr 2016 geht die steigende Beliebtheit von SUVs in Europa insbesondere auf die wachsende Nachfrage von Millennials, Müttern und Quintastics (50+) zurück. Für diese Käufergruppen verkörpern SUVs einen aktiven Lebensstil, attraktives Design, Fahrfreude und Sicherheit. 

Erfolg der Elektromobilität hängt von der Batterietechnik ab

Die Bundesregierung hat beim zweiten Diesel-Gipfel Maßnahmen festgelegt, um die Elektromobilität in Deutschland stärker voranzutreiben. Ähnliche Initiativen gibt es auch in anderen Ländern. Die Experten von Roland Berger und Lazard gehen daher davon aus, dass der prozentuale Anteil von E-Autos an den Neuzulassungen in Europa bis 2025 etwa ein Drittel betragen wird. In China könnten es sogar bis zu 47 Prozent werden. Wie kein anderes Land investiere "China in die Ausbildung von IT- und Elektroingenieuren, wie sie auch für Test und Verifikation elektrischer Komponenten nötig sind", erklärt Andreas Burkert im Report Elektromobilität – Chinas Weg zum Klassenbesten aus der MTZ 1/2018.

Zu dieser Entwicklung passt, dass "praktisch alle großen Hersteller in den vergangenen Monaten ankündigten, die Zahl ihrer (teil-)elektrisch betriebenen Modelle in den kommenden Jahren signifikant steigern zu wollen", wie die Roland-Berger-Analysten betonen: Toyota zum Beispiel will bis 2023 exakt 40 solcher Modelle anbieten (zum Vergleich: 2016 waren es 25), bei Volkswagen sollen es 27 sein (2016: 8), bei Ford 29 (2016: 7) und bei Mercedes-Benz 32 (2016: 16).

Für alternative Antriebe investiere die deutsche Automobilindustrie bis zum Jahr 2020 insgesamt 40 Milliarden Euro, so VDA-Präsident Matthias Wissmann. Doch für einen erfolgreichen Markthochlauf mit entsprechender Nachfrage braucht es mehr: Neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur und intelligenten steuerlichen Rahmenbedingungen sind es vor allem zwei Schlüsselfaktoren, wie die Springer-Autoren M. Schwartz und D. Kolz im Kapitel Schlüsselfaktoren für die Entwicklung der Elektromobilität aus dem Buch Mobilität und digitale Transformation erläutern. Nämlich der Batteriepreis und die Reichweite. Dazu kämen die Faktoren Ladezeit und Batterietechnik. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass der Erfolg der Elektromobilität entscheidend von Fortschritten in der Batterietechnik abhängt.

Politik entscheidet beim automatisierten Fahren

Gleichzeitig beschleunigt sich auch die Entwicklung beim automatisierten Fahren. Experten von Roland Berger und Lazard gehen davon aus, dass "Fahrzeuge in den oberen Autonomiestufen in 15 bis 20 Jahren einen substanziellen Marktanteil erreichen werden – möglicherweise bis 25 Prozent weltweit". Springer-Auto Uwe Winkelhake gibt im Kapitel Auto-Mobilität 2040 aus dem Buch Die digitale Transformation der Automobilindustrie sogar an, dass autonom fahrende Autos einen Anteil von 50 bis 70 Prozent des Verkehrs im Jahr 2040 ausmachen könnten. Dazu kommt der Trend in Richtung Digitalisierung und Konnektivität der Fahrzeuge.

Für die Zukunft wird allerdings entscheidend sein, wie die Regierungen der Länder die Rahmenbedingungen für Testflotten und die Serienzulassung von autonomen Fahrzeugen gestalten. Zu diesem Schluss kommt der neue "Index Automatisierte Fahrzeuge", für den Roland Berger und die Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen Aachen (fka) regelmäßig die Wettbewerbspositionen der relevanten Automobilnationen analysieren. Denn für den Vorsprung im Rennen um das vollautonome Fahren sei die Entwicklung und Erprobung der Technologie im realen Straßenverkehr entscheidend. Besonders erfolgreich in dieser Hinsicht seien die amerikanischen Hersteller, unterstützt durch die regulatorischen Rahmenbedingungen und den Infrastrukturaufbau für vernetzte Fahrzeuge.

Das Auto als Dienstleistung

Und schließlich muss sich die Automobilindustrie mit neuen Mobilitätsmodellen wie zum Beispiel Carsharing auseinandersetzen. Erwartungen zufolge dürfte der Pkw-Absatz in diesem Bereich in Europa bis 2025 einen Marktanteil von 10 bis 15 Prozent erreichen, wie die Experten von Roland Berger und Lazard prognostizieren. Damit werden die traditionellen Konzepte von Fahrzeugbesitz, Individualverkehr und Warenlogistik zunehmend in Frage gestellt. 

Neben einer weiteren Diversifizierung von Fahrzeugmodellen für Endkunden werden verstärkt auch Fahrzeuge für Mobilitätsdienstleister in den Fokus der OEMs rücken. "In diversen Studien wird prognostiziert, dass bis 2030 10 Prozent und mehr der Fahrzeuge weltweit in Mobilitätsdiensten genutzt werden", erklären Forscher der FH Aachen, share2drive und FEV im Artikel Urbane Fahrzeugkonzepte für die Shared Mobility aus der ATZ 1/2018. Der Wettlauf um Fahrzeugmodelle für diesen Sektor habe laut den Autoren begonnen. Mit dem PPV 1.0 (Personal Public Vehicle) haben die Forscher ein Fahrzeug speziell für die Nutzung im Carsharing entwickelt. Die Fahrzeuglösung soll eine Antwort auf zukünftige Mobilitätsbedürfnisse in einer Shared Economy bis 2020 sein.

Harter Brexit lässt Autoabsätze schrumpfen

In diesem Jahr entscheidet sich auch die Zukunft Großbritanniens: Wie sehen die künftigen Wirtschaftsbeziehungen zur Europäischen Union aus? Zu Beginn des Jahres 2018 sind fast alle entscheidenden Fragen zum Brexit auf britischer Seite noch offen. Bis zum EU-Gipfel am 18. und 19. Oktober 2018 soll die Rahmenvereinbarung über das künftige Verhältnis stehen und beschlossen werden. Allerdings gibt es Zweifel, ob dieses Datum zu halten ist. 

Wenn sich EU und Großbritannien nicht einigen sollten, käme es schlimmstenfalls zu einem unkontrollierten Austritt, einem harten Brexit. Für die Automobilindustrie würde das schrumpfende Autoabsätze bedeuten: "Käme es zu einem harten Brexit ohne spezielle Abkommen und Übergangsregelungen, dafür mit WTO-Zöllen und Wechselkurschwankungen, beträfe dies sowohl Im- wie Exporte des Königreichs", wie Berechnungen des aktuellen Deloitte-Brexit-Briefings "Harter Brexit und die Lieferkette" zeigen. Demnach sollen deutsche und in der EU gebaute Autos in Großbritannien etwa 21 Prozent teurer werden, britische Fahrzeuge in der EU 13 Prozent. Aufgrund der möglichen Preissteigerungen, würden deutsche und europäische Automobilproduzenten etwa 650.000 Fahrzeuge in UK weniger in UK absetzen und die britische Automobilindustrie würde rund 120.000 Autos weniger produzieren.

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