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09.03.2015 | Fahrzeugtechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie automatisiertes Fahren Städte verändert

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

3 Min. Lesedauer

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Automatisiertes Fahren verspricht mehr Komfort und Sicherheit. Stadt- und Verkehrsplaner hoffen auch auf schmalere Fahrstreifen und einen besseren Verkehrsfluss. Wie sich Städte durch das selbstfahrende Auto wandeln werden.

Selbstfahrende Autos sollen die Autoindustrie in den kommenden Jahrzehnten grundlegend verändern. Viele Experten sehen durch das automatisierte Fahren Vorteile für die Verkehrssicherheit, den Umweltschutz und den Fahrkomfort.

Automatisiertes Fahren ist nicht aber nur für die Autoindustrie ein Thema. Auch für Städte werden die Veränderungen tiefgreifend sein: Selbstfahrende Autos haben das Potenzial den Verkehrsfluss zu verbessern. Zudem bietet die Technik neue Möglichkeiten für Stadtplanung und Investitionen in die Infrastruktur. Kurzum: Automatisiertes Fahren hat das Potenzial, die Stadtplanung zu verändern, prognostiziert auch eine aktuelle Studie von McKinsey. Wie beeinflussen sich Infrastruktur, Stadt und selbstfahrende Autos?

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Derzeit verbringen täglich mehr als 1,2 Milliarden Menschen durchschnittlich 50 Minuten pro Tag im Auto - oft im Stau. Eine Lösung: Automatisiertes Fahren. Denn die selbstfahrenden Autos können den Verkehrsfluss verbessern und die Zeit im Auto nutzbar machen.

Wie wir unsere Straßen nutzen, könnte sich völlig verändern. So wäre es möglich, selbstfahrende Fahrzeuge mit geringerem Abstand zum Vordermann fahren zu lassen. Der Verkehr soll dadurch deutlich besser fließen, weil die Fahrzeuge untereinander und mit der Infrastruktur kommunizieren können. Damit legen sie aufeinander abgestimmt ihre Wegstrecke zurück. So ließe sich durch automatisiertes Fahren die Verkehrsleistung von Straßen verbessern. Das reduziert den Kraftstoffverbrauch und damit die Emissionen.

An dieser Vision arbeitet zum Beispiel Volvo. Genauer: Der schwedische Autobauer erforscht im Projekt Drive Me, wie sich autonome Fahrzeuge im Verkehr bewegen. Im Projekt stehen Pendler mit ihren Problemen im Stadtverkehr im Fokus. Zusammen mit der Stadt Göteborg und dem schwedischen Verkehrsministerium analysiert Volvo die Vorteile und Herausforderungen des automatisierten Fahrens unter alltäglichen Fahr- und Lebensbedingungen. Seit Anfang 2014 rollen die ersten, autonom fahrenden Drive-Me-Prototypen durch Göteborg. Mit dem Start des zweiten Projektjahres kommt nun ein Autopilot-Komplettsystem zum Einsatz, das die Einbindung selbstfahrender Autos in den Straßenverkehr ermöglichen soll.

Schmalere Straßen, optimierter Verkehrsfluss, engere Parkplätze

Gleichzeitig ist für die Stadtplaner interessant: Wie lässt sich die verfügbare Straßenbreite bestmöglich ausnutzen? Hier bringen selbstfahrende Autos auch Vorteile, da diese in der Lage wären, die Straßenbreite besser zu nutzen. So ließen sich statt zwei Fahrspuren oftmals drei Spuren für den Verkehr realisieren. Die Folge: Ohne zusätzliche Straßen - und damit hohen Kosten - könnten mehr Autos fahren.

Neben dem fließenden Verkehr geht es aber auch um das Parken. Denn auch das pilotierte oder automatisierte Parken, an dem Audi zum Beispiel arbeitet, hat Auswirkungen auf das verfügbare Platzangebot in Innenstädten. Durch automatisches Parken außerhalb der Stadtzentren und mögliche engere Parkplätze, in die Autos vollautomatisch manövrieren, ließe sich beispielsweise Parkraum für eine andere Nutzung freimachen.

Springer-Autor Fred Blumenthal ergänzt im Artikel "Vernetzt und autonom" (Seite 23) aus der ATZagenda 1-2013: "Da die Fahrzeuge selbst entlegene Parkplätze ansteuern, entfällt der Bedarf an fußnahen Parkplätzen, sodass sich der Flächenverbrauch in Städten durch Parkplätze reduzieren würde". "Verkehrsraum würde zu einer temporär buchbaren Ressource werden, die dynamisch im Netz gemakelt wird, sodass vollkommen neue Geschäftsmodelle sowohl für die Industrie als auch für die öffentliche Hand entstehen werden", so Blumenthal.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

01.11.2013 | Fahrerassistenz

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2012 | OriginalPaper | Buchkapitel

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Zukunft der Mobilität für urbane Metropolräume
Quelle:
Zukünftige Entwicklungen in der Mobilität

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