2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Familinnahe Arbeitsorte: Telearbeit
verfasst von : Eberhard Ulich, Bettina S. Wiese
Erschienen in: Life Domain Balance
Verlag: Gabler Verlag
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Vor rund zweieinhalb Jahrzehnten entdeckte der Kinderpsychiater Bruno Bettelheim in der Etablierung von rechnerunterstützter Heimarbeit positive Perspektiven für die Entwicklung bestimmter Aspekte von Kinder-Eltern-Beziehungen: „Es steht zu hoffen, dass die gesellschaftliche Entwicklung und die Technologie der Zukunft es den Eltern ermöglichen, mehr zu Hause zu sein. Wenn das einträfe, würde ihre Arbeit, die die meisten Kinder nur vom Hörensagen kennen, viel realer werden. Noch wichtiger wäre, dass die Eltern dann, was ihren Beruf anbelangt, für ihre Kinder etwas genauso Reales würden, wie sie es für sie heute nur zu Hause oder in ihrer Freizeit sind. Damit würde das Leben von Eltern und Kindern in seiner Gesamtheit für beide Seiten erheblich an Wirklichkeit gewinnen“ (Bettelheim, 1987, S. 243). Kurz zuvor hatten Untersuchungen von Olson und Primps (1984) allerdings gezeigt, dass die von Bettelheim artikulierte Hoffnung nur Realität werden kann, wenn die vorherrschenden Muster familialer Rollenteilung durchlässiger werden: „The male professionals they studied, who entered the arrangement by choice, had better relations with their children, less stress, and more leisure. For the women, in contrast, who had replaceable skills, the relation to stress was negative“ (Bailyn, 1989, p. 462). Die mit diesem Hinweis deutlich werdende Notwendigkeit, Voraussetzungen und Folgen von Teleheimarbeit geschlechtsspezifisch zu analysieren, wird auch durch die Untersuchungen von Goldmann und Richter (1991) bestätigt.