2017 | OriginalPaper | Buchkapitel
Fans in theoretischer Perspektive
verfasst von : Jochen Roose, Mike S. Schäfer, Thomas Schmidt-Lux
Erschienen in: Fans
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Fans waren bislang kaum Gegenstand systematischer Theoriebildung. Der Beitrag unternimmt eine exemplarische Theoretisierung von Fans, indem er sich auf drei Fragen konzentriert und sich diesen drei theoretischen Richtungen nähert. Erstens werden die Gründe, Fan zu werden, mit der Rational Choice-Theorie als Strategie der Erlebnissteigerung interpretiert. Durch die langfristige Fanbeziehung mit ihren Ritualen und der Vorbereitung in der Fan-Gemeinschaft wird das Erlebnis intensiver und gleichzeitig erwartbarer. Zweitens wird das Agieren von Fans aus einer Goffman’schen Sicht als spezifische Interaktionsordnung betrachtet. Die Fan-Rolle bietet Möglichkeiten und Regeln einer Inszenierung. Drittens wird die soziale Ordnung innerhalb von Fan-Gemeinschaften mit Bourdieus Ansatz gefasst. Fan-Gemeinschaften folgen eigenen Ordnungen der Zuschreibung von Anerkennung nach Fan-spezifischen Kapitalien. Distinktionsgewinne lassen sich sowohl innerhalb der Fangemeinschaft als auch extern erzielen. In einer Freizeitgesellschaft könnten solche Kapitalien wichtiger werden. Insgesamt wird deutlich, dass verschiedene Theorierichtungen eine instruktive Basis für die Theoretisierung und damit das Verständnis des Gesellschaftsphänomens Fans bieten.