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01.03.2018 | Fassade | Schwerpunkt | Online-Artikel

Roboter beschichtet Gebäudefassaden

verfasst von: Christoph Berger

2 Min. Lesedauer

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An der Universität Kassel wurde ein Roboter für Beschichtungs- und Sanierungsarbeiten an Fassaden entwickelt. Anfangs nur für einen ebenfalls an der Uni entwickelten Solarstrom-Beton gedacht, ist der Bewegungsautomat jetzt vielseitig einsetzbar.

Bewegt und an der Wand gehalten wird der Multifunktionsroboter von mehreren computergesteuerten Seilspulen – die Seile ziehen ihn über die Fassade. "Wird von den beiden nichttragenden Spulen Seil abgewickelt, bewegt sich das Gerät kontrolliert von der Wand weg und kann dadurch Hindernisse wie Fenster oder Simse überwinden", erklärt Prof. Heike Klussmann, Leiterin der Forschungsplattform "Bau Kunst Erfinden", an der der Roboter entwickelt wurde.

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Die Entwicklung des webbasierten und sensorgesteuerten Roboters mit dem Namen Plotbot/Crawler – Crawler deshalb, weil er über die Wand zu kriechen scheint – beinhaltet vier sich bedingende Teilbereiche: erstens eine Maschinen-Komponente mit Effektoren, Sensoren und mobiler Basis, zweitens eine Software-Komponente, drittens ein Hardware-Software-Interface sowie viertens ein Webinterface für den technischen Support und zur Unterstützung des Anwender-Dialogs.

Auch für Sanierungsarbeiten einsetzbar

Eigentlich sei der der Roboter entwickelt worden, den Solarstrom-Beton "DysCrete", einen Baustoff, der zugleich eine Solarzelle ist, auf Fassaden aufzutragen und zu erneuern, heißt es aus Kassel. Doch nun kann er beispielsweise auch Solar-Chips in hierfür entwickelte Fassaden einbringen und austauschen oder Feuchtigkeit, Risse und andere Fassadendefekte entdecken.

Die Forscher sehen ihre Entwicklung zudem als Beitrag zu Physical Computing. Klussmann sagt: "Im Zeitalter von Physical Computing und Industrie 4.0 beschäftigen sich Forscher natürlich nicht mit Gerüstbau." Auch wenn sich bezüglich dieser Aussage sicherlich unterschiedliche Meinungen einholen lassen könnten, heißt es dementsprechend im Kapitel "Cyber Physical Computing" des Springer-Fachbuchs "Cyber Physical Computingfor IoT-driven Services" unter anderem: "Cyber Physical Computing ist die Hauptattraktion der IT-Technik im 21. Jahrhundert." Eine Definition dazu ist im Kapitel "Arbeiten und arbeiten lassen – Kämpfen und Kooperieren um Arbeit" des Springer-Fachbuchs "Die humanoide Herausforderung" zu finden. Demnach stehen Cyper Physikalische Systeme für die Verbindung von physikalischer und informationstechnischer Welt. "Sie entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel von eingebetteten Systemen, Anwendungssystemen und Infrastrukturen – zum Beispiel Steuerungen im Fahrzeug, intelligente Kreuzungen, Verkehrsmanagementsysteme, Kommunikationsnetze und ihre Verknüpfungen mit dem Internet, auf Basis ihrer Vernetzung und Integration und der Mensch‐Technik‐Interaktion in Anwendungsprozessen.

Im Kapitel "Digitalisierung im Baugewerbe" des Springer-Fachbuchs "Bits and Bricks: Digitalisierung von Geschäftsmodellen in der Immobilienbranche" wird die Robotik neben dem 3-D- und 4-D-Druck jedoch noch als ein digitaler Trend bezeichnet, der sich erst langfristig durchschlagen wird.

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