7. Fazit

Das Modellprojekt SEMRES zielte darauf ab, Menschen mit Suchterkrankungen frühzeitig zu erreichen und in die Rehabilitation zu vermitteln. Die Evaluation zeigt, dass das Projekt zwar nicht alle Ziele vollständig erreichte, aber wichtige Impulse für das Suchthilfesystem lieferte. Besonders erfolgreich war die Erreichung von Menschen in belastenden Lebensphasen, die sonst nicht das reguläre Suchthilfesystem nutzen würden. Die Vermittlung in die Rehabilitation wurde teilweise erreicht, wobei die strukturierte Antragsvorbereitung als Motivationsverstärker und Entlastung wahrgenommen wurde. Die Vernetzung mit dem sozialen Umfeld und relevanten Institutionen konnte bedingt erreicht werden, wobei traditionelle und neue Zugangswege integrativ verbunden werden sollten. Die beschleunigte Vermittlung in die Rehabilitation wurde teilweise realisiert, doch strukturelle Engpässe im Reha-System blieben bestehen. Die Teilnehmenden äußerten sich positiv über die Wirkung des Projekts, und quantitative Daten belegen signifikante Verbesserungen in der psychosozialen Gesundheit, Teilhabe und Lebenszufriedenheit. Zentrale Schlüsse für die Praxis sind die Bedeutung des Motivationsmoments, die Notwendigkeit von Ressourcen für Netzwerkarbeit, die Entwicklung neuer Wege zur frühen Ansprache, die Entstigmatisierung der Erkrankung und die Einbindung von Hausärzt*innen als Schnittstellen ins Hilfesystem. Die Erkenntnisse des Projekts SEMRES bieten wertvolle Ansätze für die Weiterentwicklung des Suchthilfesystems.