Spezielle antiseptische Lacksysteme gewährleisten einen hohen Schutz vor Keimen, zum Beispiel auf Verpackungsmaterialien
Rilit
Multifunktionale und biokompatible Oberflächen sind bei medizintechnischen Anwendungen essentiell. Um diese Anforderungen zu erfüllen, kommen moderne Verfahren zur Beschichtung hygienisch sensibler Medizinprodukte zum Einsatz.
In der Medizintechnik werden an Materialien und Oberflächen vielfältige und hohe Anforderungen gestellt. So hat schon bei der Herstellung medizintechnischer Produkte jeder Produktionsschritt unter Einhaltung höchster Sicherheitsaspekte und Qualitätsanforderungen zu erfolgen. Damit soll eine nachfolgende Schädigung von Patienten oder Anwendern ausnahmslos verhindert werden.
Außerdem dürfen Oberflächen keinen Nährboden für vermehrungsfähige Bakterien, Viren, Pilze oder Sporen und die daraus resultierenden Gefahren, wie etwa nosokomiale Infektionen, darstellen. Wie Baustoffe und Verkleidungen in medizinischen Bereichen müssen sich auch die Oberflächen von Geräten leicht desinfizieren lassen, und dürfen nicht porös, sondern müssen möglichst glatt sein.
Wirksam gegen Mikroorganismen
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Ein neu entwickeltes antiseptisches Lacksystem ermöglicht eine Direkthaftung auf schwer zu beschichtenden Kunststoffen und ist als Trommellackierung auf Massenkleinteilen einsetzbar. Das Lacksystem (Typ Perlazid Antisepticline von Rilit) enthält mit Silber angereichertes Tricalciumphosphat (TCP), das in einem Lackfilm fest eingebettet und somit völlig unbedenklich ist.
Das Lacksystem wird heute in der Medizin genutzt, etwa bei Wundauflagen, als Beschichtung von Kathetern, Schläuchen oder Gehäusen sowie auf Verpackungsmaterialien. Das Besondere besteht darin, dass der Lack seine komplette Wirkung bereits bei einer Schichtstärke von 5 μm erreicht. Die mit Perlazid Antisepticline beschichteten Materialien sind wirksam gegen Mikroorganismen, Bakterien, Pilze und Hefen, diese werden in einem Zeitraum von 24 Stunden nahezu komplett abgetötet.
Eine rund 50-prozentige Wirkung beginnt bereits nach dem Auftragen und steigt dann kontinuierlich. Die sehr gute Wirkung wurde bereits in einem Krankenhaus getestet.
Themenspecial „Oberflächen in der Medizintechnik“
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