Skip to main content

17.10.2017 | Filiale | Infografik | Online-Artikel

Abbau der Filialen geht weiter

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

In immer mehr Filialen in Deutschland geht das Licht aus. Sinkende Erträge im klassischen Bankvertrieb fordern ihren Tribut.

Neulich in einem Stadtteil einer deutschen Kleinstadt: Die  Bankfiliale einer Volksbank macht die Schotten dicht. In den ehemaligen Geschäftsräumen praktizieren jetzt Physiotherapeuten. Geblieben sind Geldautomat, Auszugsdrucker und ein Wertsafe, Überweisungen werden nur noch in der nächstgelegenen Filiale im Stadtzentrum bearbeitet. Auch Formulare für Bankgeschäfte gibt es "aus Sicherheitsgründen" nur noch dort, wie die Bank ihre Kunden per Aushang informiert. 

2.200 Geschäftsstellen haben deutsche Kreditinstitute allein in den Jahren 2014 und 2015 abgebaut. Das entspricht einem Rückgang zwischen drei und vier Prozent pro Jahr. Seit der Jahrtausendwende wurde einer Erhebung von KfW Research und der Universität Siegen zufolge unterm Strich ein Viertel der Zweigstellen geschlossen. Sowohl genossenschaftliche Institute und Kreditbanken als auch Sparkassen bauen demnach vor allem in ländlichen Regionen Filialen ab, um Kosten zu senken und ihr durch Digitalisierung disruptiv verändertes Geschäft gleichzeitig effizienter zu machen. Sinkende Erträge aufgrund der Niedrigzinsen und ein verändertes Kundenverhalten durch digitale Angebote fordern ihren Tribut. Überdies ersetzen Onlinebanking und Robo Advisor-Angebote zunehmend  klassische Bankdienstleistungen, die vorher in Geschäftsräumen der Institute abgewickelt wurden. Im Jahr 2016 gab es der Bundesbank zufolge insgesamt deutschlandweit noch 32.026 Bankfilialen. Allen voran die 

  • Deutsche Bank mit 2.656 Geschäftsstellen, gefolgt von der
  • Postbank mit 1.043, 
  • Commerzbank mit 1.000, 
  • Unicredit Bank mit 579 Filialen und die 
  • Wüstenrot Bausparkasse mit 500 Bankstellen.

Deutschlands Banken sind nicht allein

Im Jahr 2035 könnten bei einem unveränderten Tempo des Filialrückbaus über die Hälfte der noch vor 17 Jahren existierenden Filialen geschlossen sein, rechnen die Experten von KfW Research vor. Doch nicht nur Geldhäuser hierzulande, sondern auch in den EU-Mitgliedsländern dünnen notgedrungen ihre Filialnetze aus. 

Eine Chance für Kreditinstitute könnte dennoch in der interaktiven Finanzberatung liegen, glaubt der Springer-Autor Simon Oberle. Die Filiale hat aus seiner Sicht nicht ausgedient, sie müsse sich "allerdings drastisch verändern", schreibt er im Buch "Multi- und Omnichannel-Management in Banken und Sparkassen". Vor allem das Beratungserlebnis müsse besser werden. Das setzt laut Oberle aber einen Wandel bei der Technik und den Beratungsansätzen in vielen Banken und Sparkassen voraus, die von der Kunde-Bank-Interaktion geprägt sind.  

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren

26.05.2017 | Filiale | Schwerpunkt | Online-Artikel

Digitale Transformation fordert Filialbanken heraus

31.05.2017 | Filiale | Infografik | Online-Artikel

Die Filiale macht sich rar

Premium Partner