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01.10.2019 | Filiale | Nachricht | Online-Artikel

Nutzung der Bankfiliale hängt von der Region ab

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

1:30 Min. Lesedauer

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In dicht besiedelten Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg oder Hessen besuchen mehr Kunden eine Bankfiliale als in Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg. Warum, haben Analysten der Deutschen Bank untersucht.

Standen den Kunden im Jahr 2007 noch rund 40.000 Bankfilialen in Deutschland zur Verfügung, waren es 2018 nur noch etwa 28.000, teilt das Research-Team der Deutschen Bank mit. Vor allem das Online und Mobile Banking läuft der Zweigstelle vor Ort den Rang ab. Dennoch stellen die Analysten regionale Unterschiede bei der Nachfrage nach Filialdienstleistungen fest. 

Für ihre Untersuchung haben sie bankeigene Datensätze ausgewertet und nur Kundenbesuche beim Bankberater vor Ort mit vorherigem Termin gezählt. Zudem haben die Analysten auch Daten aus Erhebungen der KfW sowie der Postbank herangezogen. 

Junge, technik-affine Städter meiden Filialen eher

Dabei kam heraus, dass die Zahl der Filialbesuche in Gegenden mit geringerer Bevölkerungsdichte tendenziell niedriger ist. Das trifft zum Beispiel auf Teile von Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zu. Hier besuchen nur rund 25 Prozent der Kunden pro Jahr mindestens einmal eine Filiale. Im Gegensatz dazu liege die Zahl der Besucher in den dicht besiedelten Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg oder Hessen deutlich höher, heißt es. Hier gehen bis zu 40 Prozent der Kunden mindestens ein mal pro Jahr eine Filiale für ein persönliches Gespräch. 

Ein anderes Bild zeigt sich den Research-Experten zufolge in Ballungsräumen und Städten wie Berlin, Hamburg, München oder Frankfurt. In Dort nimmt die Zahl der Filialbesuche wieder ab. Die Analysten geben als Grund für dieses U-förmige Muster die jüngere und damit eher technologie­affine Stadtbevölkerung an.

Die Bankfiliale steckt im Teufelskreis

In den dünn besiedelten Regionen im Osten hält der Untersuchung zufolge die niedrigere Filial­dichte und damit weitere Wege die Menschen vom Gang zum Bankberater ab. "Weniger Filialbesuche wiederum können einen Nebeneffekt verursachen: die stärkere Nutzung von Online-Banking. Und tatsächlich erledigt in Sachsen, Thüringen oder Schleswig-Holstein ein größerer Anteil der Kunden Bankgeschäfte online als in Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen", heißt es weiter. So befeuern der Abbau von Filialen und die gleichzeitig steigende Nutzung von Online-Alternativen weitere Filialschließungen.

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