Die Zahl der Bankfilialen sinkt seit Jahren kontinuierlich. In Zeiten der Krise haben noch mehr Zweigstellen ihre Pforten geschlossen und einige nicht wieder geöffnet. Nun hat ihre Zahl einen Tiefpunkt erreicht, den es zuletzt in den 1950er-Jahren gab.
Im Jahr 1997 gab es so viele Bankfilialen wie nie zuvor und auch nie wieder danach in Deutschland. In rund 66.000 sogenannten Bankstellen (Kopfstellen plus Zweigstellen) hoben Bankkunden Geld ab, erledigten Transaktionen oder ließen sich beraten. Aktuell zählt das Statistik-Portal Statista nur noch rund 28.000. Damit hat die Zahl der Bankfilialen fast wieder das Niveau von 1957 mit damals rund 26.300 erreicht.
Sparkassen verfügen über das größte Filialnetz
Besonders deutlich ist der Kahlschlag bei den Sparkassen. Dort nahm neben der Zahl der Filialen auch die der Banken ab. Stand Juli 2020 weist der Deutsche Sparkassen und Giroverband (DSGV) 376 Sparkassen aus, die rund 13.000 Geschäftsstellen mit knapp 205.000 Mitarbeitern betreiben. Laut Bundesbank-Chef Joachim Wuermeling besitzt die Finanzgruppe aber "mit einem Anteil von über 30 Prozent weiterhin die höchste Anzahl an Zweigstellen".
Der Trend zu immer weniger Bankfilialen zeigt Wuermeling zufolge, "dass die Banken aktiv auf den harten Wettbewerb und das geänderte Kundenverhalten reagieren". Im Zuge der Coronavirus-Krise wurden weitere Bankfilialen geschlossen und neue Wege der Kommunikation mit Bankkunden genutzt. Hierzu gehören unter anderem digitale Kanäle, aber auch die Beratung per Telefon oder Video-Chat.