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22.03.2013 | Finance + Banking | Schwerpunkt | Online-Artikel

Was uns die maroden Banken in Zypern lehren

verfasst von: Andreas Nölting

2 Min. Lesedauer

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Für Unternehmen und das Management sind funktionierende Banken essentiell. Denn sie finanzieren Investitionen und Wachstum der Konzerne. Zypern ist ein Sonderfall. Doch auch die deutsche Bankenlandschaft hat fundamentale Probleme, schreibt Benjamin Gubitz in seinem Buch "Das Ende des Landesbankensektors".

Einen Moment schien die europäische Finanzkrise wie überwunden. Die Börsenindizes sprangen von einem Höchststand zum nächsten Rekord, die Unternehmen freuten sich über volle Auftragsbücher und auch die Arbeitslosenzahlen stimmten die Betrachter zuversichtlich.

Die schwere Bankenkrise in Zypern, der drohende Staatsbankrott der kleinen Mittelmeerinsel, hat diese Illusion von einer ökonomisch gesunden Welt allerdings im Nu zerstört. Der Stillstand und die Probleme des hochverschuldeten Euro-Landes mit seinem überdimensionalen, maroden Bankensektor zeigt wieder einmal wie wichtig ein gesundes, effizientes Finanzsystem für die Volkswirtschaften und speziell deren Unternehmen ist.

Auch in Deutschland gibt es zu viele Banken – und etliche haben damit zu kämpfen, die strengen Auflagen zur Höhe des Eigenkapitals (Basel III)  zu erfüllen. Deutschland ist sogar eines der Länder mit dem größten öffentlichen Bankensektor – die Sparkassen und Landesbanken haben einen Anteil von über 30 Prozent am Finanzsektor.

Die ungeheure Dynamik eines Bankruns

Für die Unternehmen und das Management sind gesunde Banken essentiell. Denn sie finanzieren u. a. das Wachstum der Konzerne. Benjamin Gubitz beschreibt diese besondere Rolle und die Bedeutung für die Unternehmen in seinem Buch „Das Ende des Landesbankensektors – Der Einfluss von Politik, Management und Sparkassen“.

Ein Zusammenbruch von Banken hat laut Gubitz demnach unübersehbare Folgen. Durch die Pleite einer Bank entstehe eine „besondere Ansteckungsgefahr“. Durch die „Verwobenheit“ über den Interbankenmarkt und derivative Geschäfte, könne es schnell zu einem Übergreifen des Vertrauensverlustes in einer Bank auf die anderen Banken kommen. Die Folge wäre ein „Bankrun“, der eine ungeheure Dynamik entfalte.

Fazit: Benjamin Grubitz verdeutlicht in seinem hochaktuellen Buch, das auch das deutsche Bankensystem längst noch nicht gegen alle Risiken abgesichert ist, es zu viele Finanzinstitute gibt und eine strenge Regulierung und Aufsicht von Banken wichtig ist. Letztlich profitieren alle von einem gesunden Finanzsektor – die Verbraucher, die Unternehmer und die Arbeitnehmer.

Es bleibt zu hoffen, dass von Zypern kein Funken überspringt.

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