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27.02.2018 | Finanzbranche | Nachricht | Online-Artikel

Auf den Zusammenhalt kommt es an

verfasst von: Stefanie Hüthig

3 Min. Lesedauer

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Die DZ Bank-Gruppe liegt 2017 mit einem Vorsteuerergebnis von 1,8 Milliarden Euro in ihrem Zielkorridor und rechnet für 2018 mit einem ähnlichen Wert. Stellenabbau und Personalsynergien entwickeln sich planmäßig. Jetzt muss noch der Verlustbringer DVB auf den Markt.

Man kann der DZ Bank wahrlich nicht vorwerfen, in der Vergangenheit zu leben. Bei der Vorstellung des Ergebnisses für das Geschäftsjahr 2017 saßen neben dem Noch-Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Kirsch die designierten Co-Chefs des Hauses, Uwe Fröhlich und Cornelius Riese. Einige Tage zuvor hatte das Institut bekannt gegeben, dass Ulrike Brouzi zum 1. September 2018 in das Institut eintreten und ab dem Jahresbeginn 2019 im Vorstand die Verantwortung für das Finanzressort übernehmen wird.

Dennoch zog Kirsch auf Nachfrage Bilanz aus seinen zwölf Jahren Vorstandsvorsitz. Er sprach von der schwierigen Findungsphase, auch in Sachen Geschäftsmodell, in der Zeit nach der Fusion der DG Bank mit der GZ-Bank im Jahr 2001. Wie er sich wunderte, als er in dieser Zeit Zentralbanker auf einer internationalen Tagung von einer Situation für Geldhäuser sprechen hörte, die besser kaum sein könne, und wie kurz danach die Finanzkrise die Branche auf den Kopf stellte. "Wir haben zusammengehalten und die richtigen Entscheidungen getroffen", erklärt Kirsch die heute gute, fast schon langweilig-stabile Position seines Hauses.

Vorsteuerergebnis von 1,8 Milliarden Euro

Für 2017 weist die DZ Bank Gruppe ein Vorsteuerergebnis von 1,8 Milliarden Euro aus, das damit in der angestrebten Spanne von 1,5 bis zwei Milliarden Euro liegt (siehe Grafik). Das Ergebnis bleibt hinter den rund 2,2 Milliarden Euro aus 2016 zurück, wobei die Vorjahresvergleichbarkeit dadurch eingeschränkt ist, dass die vorgestellten Zahlen erstmals ein gesamtes Geschäftsjahr der fusionierten DZ Bank abbilden, die sich aus DZ und der ehemaligen WGZ Bank zusammensetzt.


Die harte Kernkapitalquote der DZ Bank Gruppe betrug zum Jahresende 13,9 Prozent, die Quote nach Supervisory Review and Evaluation Process, kurz SREP, bei 8,79 Prozent. Von den 700 Stellen, die fusionsbedingt wegfallen, sind mittlerweile 400 abgebaut, beim Personal wurden planmäßig 50 Millionen Euro gehoben. Das Ergebnis aus dem Zusammenschluss saldiert sich auf minus 91 Millionen Euro und betraf 2017 Aufwendungen für Integration und Datenmigration. Die Cost Income Ratio blieb mit 59 Prozent fast konstant zum Vorjahreswert von 58,9 Prozent.

Warum das Institut für 2018 vorsichtig plant

Für 2018 rechnet die DZ Bank mit einem Vorsteuerergebnis am unteren Ende ihrer "nachhaltigen Ergebnisspanne" von 1,5 bis zwei Milliarden Euro. Noch-Vorstand Kirsch begründet die vorsichtige Prognose mit der aktuell sehr guten Risikosituation: Das Fußballspiel laufe zwar, aber es befinde sich gefühlt in der Nachspielzeit. Außerdem verweist der Bankchef auf die DVB Bank, die das vergangene Geschäftsjahr mit einem Verlust von 774 Millionen Euro beendete, nach einem Minus von 278 Millionen Euro 2016. Von diesem Teil der Gruppe wird sich die DZ Bank auch "entkoppeln", wie es Kirsch ausdrückte. Ein Verkauf der DVB als Ganzes sei eher unwahrscheinlich, aber es gebe "gutes Feedback für Teilportfolien".

Für Kirschs Nachfolger bleibt noch genug zu tun. So dürfen sich Fröhlich und Riese die Gedanken um eine Aufteilung der DZ in Holding und Geschäftseinheiten machen. Laut Fröhlich kommt es dazu frühestens im Jahr 2020.

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