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25.09.2018 | Finanzbranche | Nachricht | Online-Artikel

Frankfurt liegt bei Brexit-Banken vorne

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

1:30 Min. Lesedauer

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Im Vorfeld des Brexit suchen die Banken nach alternativen Standorten für ihre Geschäfte, die sie von London abziehen wollen. Laut der Helaba-Chefvolkswirtin Gertrud Traud ist Frankfurt ihr Favorit.

Immer wieder wird Paris als Gewinner der Verlagerungen im Bankensektor im Zuge des britischen EU-Austritts gehandelt. Erst im August hatte beispielsweise die britische Großbank HSBC mitgeteilt, weitere europäische Geschäfte von London in die französische Hauptstadt verlegen zu wollen. Doch nun erklärte Gertrud Traud, Chefvolkswirtin und Leiterin des Bereichs Volkswirtschaft/Research der Landesbank Hessen-Thürigen (Helaba), anlässlich der aktuellen Studie "Brexit Map", dass die Branche Frankfurt favorisiere. "Nach und nach werden die Koffer bei Brexit-Banken gepackt und viele davon gehen künftig in Richtung Rhein-Main."

25 Banken mit konkreten Umzugsplänen

Bisher hätten 25 Geldhäuser den Finanzplatz Frankfurt auserkoren, "darunter viele namhafte Institute", meinte Traud. "Unser Ranking der großen europäischen Finanzzentren gilt grundsätzlich weiterhin. London vor Frankfurt vor Paris", erläuterte Helaba-Finanzplatz-Expertin Ulrike Bischoff das Studienergebnis. Lediglich die Abstände dieser relativen Standortattraktivität hätten sich mittlerweile verringert. Bei der Helaba geht man davon aus, dass sich diese Entwicklung in steigenden Mitarbeiterzahlen niederschlagen werde, für die zum Teil Personal in Deutschland rekrutiert werde. Vor diesem Hintergrund fordert das Institut unter anderem die zügige Umsetzung der angekündigten Lockerung des Kündigungsschutzes für Top-Banker.

Traud weist darauf hin, dass die Helaba seit dem Referendum an ihrer Brexit-Prognose festhält: "Im Laufe der nächsten Jahre werden mindestens 8.000 Finanzjobs in Frankfurt geschaffen." Bis Ende 2020 sollte sich dieser Effekt deutlich positiv bei der hiesigen Beschäftigung bemerkbar machen und die konsolidierungsbedingten Stellenstreichungen im deutschen Bankwesen schließlich überkompensieren.

Deutsche Bank stärkt Frankfurt durch Verlagerungspläne

Die Deutsche Bank hat beispielsweise zuletzt durch personelle Veränderungen und der Entscheidung, Bereiche des Investmentbankings an den Main zu holen, den Hauptsitz in Frankfurt gestärkt. Laut einem Bericht der Zeitung "Financial Times" könnte die Deutsche Bank rund drei Viertel der 600 Milliarden Euro, die derzeit in London liegen, in die deutsche Finanzmetropole transferieren.

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