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22.01.2019 | Finanzbuchhaltung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Das Forderungsmanagement hadert mit der Digitalisierung

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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In Deutschland klagen drei von vier Unternehmen über hohe Kosten. Wie eine Studie zeigt, sehen viele Forderungsmanager darin einen Hemmschuh für die Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse.

90 Prozent der für die Ende November 2018 veröffentlichten Studie befragten deutschen Fachleute aus dem Forderungsmanagement glauben, dass sie aufgrund des Kostendrucks im Unternehmen in den kommenden zwei Jahren Probleme bekommen, mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten. Weitere 86 Prozent sehen in der Automatisierung der Prozesse ein "nicht unwesentliches Problem." Grundlage der Analyse "Europäische Zahlungsgewohnheiten" war eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar TNS im Auftrag der Finanzdienstleistungsgruppe EOS. Befragt wurden rund 3.400 Unternehmen in 17 europäischen Ländern unter anderem zu deren Risiko- und Forderungsmanagement 

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Transformation schafft Perspektiven

Globalisierung und Digitalisierung stellten gerade produzierende Unternehmen vor Herausforderungen, meinen Ivo Mersiowsky, Uta Bösch und Gerald Feigenbutz im Buchkapitel "Wertschöpfungskettenorientierte Betrachtung der Digitalisierung im Mittelstand" (Seite 327). "Der Kostendruck verringert den Spielraum für Innovationen und anstehende Investitionen", beschreiben sie die Situation der Betriebe am Beispiel der Fensterbaubranche. Dabei biete die Digitalisierung neue Perspektiven durch eine "vernetzte, zunehmend flexible und individualisierte Produktion sowie neue Funktionalitäten der Produkte."  

Und die digitale Transformation bringe nicht nur mehr Effizienz in die Produktionsprozesse, sondern auch ins Forderungsmanagement, meinen die Studien-Autoren. Laut Klaus Engberding, Chef der EOS Gruppe, wäre die Auslagerung des Forderungsmanagements eine mögliche Lösung, um die Kosten zu senken und "die Herausforderungen auf mehrere Schultern zu verteilen". So ließen sich "Räume schaffen, um Digitalisierung und Automatisierung in Angriff zu nehmen".

Forderungsmanagement braucht moderne Software

Auch Rudolf H. Müller warnt im Buchkapitel "Struktur und Prozesse beeinflussen den Erfolg" auf Seite 95 davor, "die Digitalisierung des Forderungsmanagements nicht zu verschlafen." Die rasante Entwicklung der IT-Nutzung in Unternehmen einerseits, aber auch das sich rapide verändernde Nutzungsverhalten von Verbrauchern durch Smartphones oder Tablets andererseits, erfordere eine entsprechende Software-Unterstützung. Der Springer-Autor schreibt:

Nur, wenn auch das Forderungsmanagement die technische Leistungsfähigkeit aufweist, die ansonsten Grundlage der Geschäftsbeziehungen im B2B- und im B2C-Geschäft ist, kann es dazu beitragen, den Erfolg des Unternehmens positiv zu beeinflussen."

Werde die Digitalisierung der Kundenbeziehung von den Kunden als unzureichend empfunden, neigen diese recht schnell dazu abzuwandern, erklärt Müller. "Auch bei der Kreditprüfung und -gewährung sowie dem Mahnwesen und dem Inkasso erwartet der Kunde zeitgemäße, leistungsfähige und für ihn komfortabel zugängliche IT-Lösungen."

Digitaler Wandel erfordert Mitarbeiterschulungen

Wenn sich die Fachleute allerdings mit der Digitalisierung im Forderungsmanagement auseinander setzen, taucht laut EOS-Studie für viele Firmen ein neues Problem auf. Für 34 Prozent der westeuropäischen Unternehmen steigt mit der technologischen Transformation das Risiko, Opfer von Cyber-Kriminalität zu werden. Besonders betroffen sind Betriebe in Deutschland (60 Prozent) und in Dänemark (53 Prozent). 

Um Hacker und deren Maschen zu erkennen, müssen Mitarbeiter weitergebildet werden. So ist für 47 Prozent aller Befragten die Qualifikation ihrer Angestellten ein großes Projekt für die kommenden 24 Monate, so ein weiteres Studienergebnis. Dabei bestehe vor allem bei der Nutzung neuer, digitaler Tools besonderer Schulungsbedarf. Für 25 Prozent der deutschen Befragungsteilnehmer kommt zudem auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Forderungsmanagement in Betracht.

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