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26.04.2017 | Corporate Finance | Nachricht | Online-Artikel

Autobanken bauen Geschäft aus

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Die Banken der Automobilhersteller profitieren vom konjunkturellen Aufschwung in Deutschland. 2016 konnten sie ihr Geschäft erneut ausbauen. Für die Kaufentscheidung der Kunden spielen Mobilitätsdienstleistungen und flexibel zubuchbare Services eine zunehmend wichtige Rolle.

Die herstellerverbundenen Automobilbanken haben im Geschäftsjahr 2016 Neufahrzeuge im Wert von 41,49 Milliarden Euro an den Markt gebracht. Das entspricht einem Plus von neun Prozent zum Vorjahr und ist damit ein neuer Rekordwert, wie die "Banken der Automobilwirtschaft" (BDA), Dachorganisation der herstellerverbundenen Banken und Leasinggesellschaften, auf ihrer Jahrespressekonferenz in Frankfurt am Main am 26.4.2017 feststellten. Der Gesamtvertragsbestand aus Leasing und Finanzierungsgeschäften erreichte mit fast 113 Milliarden Euro oder plus elf Prozent ebenfalls eine neue Bestmarke. Die durchschnittliche Finanzierungs- oder Leasingsumme pro Fahrzeug liegt laut BDA bei 26.321 Euro. Einen Grund für den anhaltenden Rückenwind für die Automobilbanken sieht Peter Renkel, geschäftsführender Gesellschafter BDA Service, im Verhalten der Autokäufer: "Kunden tendieren zu höherwertigen und besser ausgestatteten Fahrzeugen". Der Wertzuwachs ergibt sich in der Folge durch ein höheres Finanzierungsvolumen pro Fahrzeug. 

Quote privater Neuzulassungen steigt

Erstmals sind auch die Neuzulassungen im Privatkundensegment nach schwächeren Vorjahren wieder gestiegen. Private Finanzierungen stiegen um vier Prozent auf 8,3 Milliarden Euro, das Leasinggeschäft wuchs um 12 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro, das Gesamtvolumen privater Finanzierungs- und Leasingverträge erreicht einen Wert von rund 16,3 Milliarden Euro. Bei Gewerbekunden konnten die Banken der Automobilhersteller Neuverträge in Höhe von 25,2 Milliarden Euro abschließen. Das entspricht einem Plus von zehn Prozent zum Vorjahr. Der Löwenanteil des Geschäfts entfiel mit 21,3 Milliarden Euro auf gewerbliche Leasingfahrzeuge, rund 3,9 Milliarden Euro kamen aus dem Bereich gewerblicher Fahrzeugfinanzierungen.

Der Dieselskandal und die Diskussion um eine neue Gesetzgebung für Dieselfahrzeuge mit den älteren Euronormen 4 und 5 haben das Geschäft der Automobilbanken offenbar bisher kaum beeinträchtigt: "Das Volumen ist etwas rückläufig, liegt aber im mikroskopischen Bereich. Bis dato sehen wir keinen negativen Trend", sagte Renkel vom BDA.

Flexibel zubuchbaren Services im Auto gehört die Zukunft

Mobilitätsdienstleistungen und neue, vernetzte Services im Fahrzeug gewinnen hingegen immer mehr an Dynamik. In diesem Feld konnten die Herstellerbanken laut Anthony Bandmann, Sprecher des BDA, 2016 um drei Prozent wachsen. Sie erzielten 2,56 Millionen zusätzliche Dienstleistungsverträge mit Services wie Kfz-Versicherungen, Garantie- und Reparaturversicherungen oder Wartungsservices. 53 Prozent der Kunden von Herstellerbanken haben Zahlen des BDA zufolge bereits solche Dienstleistungen mit ihrem Leasing- oder Finanzierungsvertrag abgeschlossen. 


Zu digital verknüpften Angeboten, die Automobilbanken in Zusammenarbeit mit den Autohandelspartnern vorantreiben, gehören beispielsweise

  • Online-Vertragsabschlüsse,
  • Online-Vorab-Kreditzusagen sowie der
  • ergänzende Vertrieb über Online-Marktplätze.

Zukunftsträchtig sind vor allem so genannte "Functions on demand", fest verbaute Mobilitätsservices. Kunden sollen diese flexibel zubuchen, im Fahrzeug aktiveren und beispielsweise mithilfe mobiler Apps bezahlen können. Kooperationen mit Fintechs könnten die Entwicklung entsprechender Bezahllösungen beschleunigen. "Kunden wünschen sich bei Apps einfache, schlanke Lösungen", sagt Bandmann. Denkbar als Service seien etwa zubuchbare PS, verknüpfte Maut-Bezahlsysteme oder Zusatzversicherungen, beispielsweise bei einem Grenzübertritt ins Ausland., 

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