2012 | OriginalPaper | Buchkapitel
Finanzmarkt-Kapitalismus und Vermarktlichung
verfasst von : Heiner Minssen
Erschienen in: Arbeit in der modernen Gesellschaft
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Es gibt, wie eingangs erwähnt, viele Angebote, wie die moderne Gesellschaft bezeichnet werden kann. In der Arbeits- und Industriesoziologie wird besonders gern die Bezeichnung ‚Post-Fordismus‘ genommen. Vergleichsmaßstab ist damit der Fordismus, der das bis in die 1980er-Jahre in Deutschland vorherrschende Produktionsmodell war. Er basierte auf stark standardisierter Massenproduktion, die Massenkaufkraft voraussetzte; dazu waren relativ hohe Löhne erforderlich, wie schon Henry Ford erkannte, der diesem Produktionsmodell seinen Namen gab. Er entlohnte seine Arbeiter überdurchschnittlich und versetzte sie damit in die Lage, das von ihnen gebaute Auto, das berühmte T-Modell, auch zu kaufen, das zudem wegen der hohen Auflage und des geringen Variantenreichtums vergleichsweise preiswert angeboten werden konnte. Dies ging einher mit einer trotz aller Konflikte auf Ausgleich angelegten Sozialpartnerschaft zwischen Kapital und Arbeit, die flankiert wurde durch die Stabilisierung eines keynesianischen Wohlfahrtsstaats und dem Erhalt einer zumindest relativen Wirtschafts- und Währungsstabilität durch die Regulierung des Finanzmarktes (vgl. auch Schmidt 2010: 132 ff.).