Vertreter von Fintechs, Banken und Versicherungen sowie Wissenschaftler, die zur Digitalisierung des Finanzsektors forschen, gehören dem neuen Gremium an. Überdies sind dem Rat auch die Bankenaufsicht und andere Bundesministerien angeschlossen. Die erste Tagung fand am 22. März 2017 unter Vorsitz von Jens Spahn statt, dem parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium für Finanzen (BMF).
Deutschland als innovativen Standort bekannt machen
Der Fintech-Rat soll eine Brücke von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu den neuen Themen der digitalen Finanzwirtschaft schlagen. Er soll "dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für diesen Sektor weiter zu verbessern", sagte Spahn. Zudem sei die Ausgründung "ein weiterer Schritt, um Deutschland als Fintech-Hub Nr. 1 in der EU" zu verankern. Eine Studie des BMF zum deutschen Fintech-Markt zeigt, dass die Start-ups in fast allen Geschäftsfeldern sehr hohe Wachstumsraten verzeichnnen. Beispielsweise betrug das Gesamtmarktvolumen 2015 der in Deutschland tätigen Fintechs in den Segmenten Finanzierung und Vermögensmanagement 2,2 Milliarden Euro. Junge Gründerunternehmen im Zahlungsverkehr konnten ein Transaktionsvolumen von 17 Milliarden Euro verbuchen.
Frankfurt ist Fintech-Hochburg
Derweil sind in verschiedenen deutschen Metropolen neue Fintech-Initiativen aktiv, etwa das kürzlich neu eröffnete Tech Quartier im Pollux-Hochhaus in Frankfurt am Main. Dort sollen Innovationen im Finanztechnologie-Sektor vorangetrieben und der Fintech-Szene mehr Gehör verschafft werden. Ende April 2016 hatte auch die Deutsche Börse einen eigenen Fintech-Hub in der Mainmetropole gegründet.
Mit dem Fincamp hatte das BMF erstmals im April 2016 Vertreter deutscher Fintech-Start-ups, Banken und Verbände zur Zukunft des digitalen Bankings versammelt, um sich über die Finanzdienstleistungen von morgen auszutauschen. Die Springer-Fachzeitschrift BANKMAGAZIN geht am 13. September 2017 mit der Fintech-Konferenz bereits in die dritte Runde.