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05.09.2016 | Fintechs | Schwerpunkt | Online-Artikel

Fintechs werden zur festen Größe in der Finanzwelt

verfasst von: Eva-Susanne Krah

4 Min. Lesedauer

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Fintechs und Banken kooperieren bei technologiebasierten Geschäftsmodellen und treiben den digitalen Wandel gemeinsam voran.


Junge Technologiegründer sind in der Finanzbranche längst kein Start-up-Club mehr. Sie haben sich zum festen Bestandteil des Finanzmarkts und zum Partner der Banken entwickelt. Wie beide Seiten profitieren. 

Noch vor rund einem Jahr beschnupperten sich traditionelle Finanzdienstleister und junge, technologiegetriebene Finanzunternehmen wie Mitglieder unterschiedlicher Spezies. Doch die rasante Digitalisierung des Finanzmarkts und die veränderten Kundenbedürfnisse haben das Innovations- und Kooperationstempo von Kreditinstituten und Fintechs beschleunigt.

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„Viele Start-ups bieten eher Funktionen als ein eigenständiges Geschäftsmodell“, weiß Fincite-Co-Chef Heim. Er erklärt, warum Fintechs zunehmend den Schulterschluss mit Banken suchen. Denn sich den direkten Zugang zum Kunden zu erarbeit

Welche Kraft im Fintech-Sektor steckt, bestätigt ein Blick auf die Zahlen: So existierten per April 2016 allein in Deutschland etwa 160 Start-ups, die an innovativen Banking-Lösungen tüfteln, wie der Bankmagazin-Autor Stefan Mey in seinem Beitrag "Welche Städte Gründer lieben" (Ausgabe 4/2016, Seite 22) aufzeigt. Vor allem Fintechs haben im zweiten Quartal 2016 im Vergleich zu 2015 von einem Kapitalschub profitiert. Laut dem Start-up-Barometer von Ernst & Young flossen in Deutschland im ersten Halbjahr 2016 mit 229 Millionen Euro die meisten Gelder in Unternehmen dieses Segments.

In jedem Geschäftsbereich aktiv

Die jungen Technologieunternehmen durchdringen inzwischen fast jeden Geschäftsbereich. Kreditinstitute haben den Innovationswert der Fintechs für das eigene Geschäft erkannt und nutzen Kooperationen mit den Start-ups in verschiedener Hinsicht:

  • Sie profitieren von den Innovationen der Fintechs, beispielsweise im Zahlungsverkehr, dem Kreditgeschäft oder in der Wertpapierberatung. Dabei integrieren sie deren Anwendungen in eigene, technologiebasierte Geschäftsmodelle und entwickeln sie weiter.
  • Sie kaufen Fintechs, um neue Marktchancen zu nutzen.
  • Sie gründen eigene Innovationslabs, um dort gemeinsam mit den Start-ups an neuen Geschäftsmodellen zu arbeiten. 

Darüber hinaus sollen Inkubatoren und neue Fintech-Zentren auch die Innovationskultur zwischen Kreditinstituten und den Gründerunternehmen fördern. Beispiele hierfür geben die Deutsche Bank mit ihrem Digitalzentrum oder die DZ Bank mit dem DZ Innovation Lab, das am 2. September 2016 eröffnet wurde. Es hat zum Ziel, schnell Ideen bis zur Prototypen-Reife zu entwickeln. Überdies wird das Fintech-Hub der Deutschen Börse in Frankfurt am Main unter dem Namen Tech Quartier im Oktober 2016 ebenfalls in Frankfurt seinen Betrieb aufnehmen. Carsten Kengeter, Geschäftsführer der Deutschen Börse, will so die Mainmetropole, unter anderem mit Unterstützung der Hessischen Landesregierung, zu "Deutschlands führendem Fintech-Zentrum" machen, sagte er im April dieses Jahres.

Versicherer entdecken Fintechs

In der Versicherungsbranche etablieren sich inzwischen junge Insurtechs. Unternehmen wie etwa Financefox, ein Online-Makler des Unternehmens Finanz-App aus Zürich in der Schweiz, unterscheiden nicht mehr nach B2C- oder B2B-Kunden. Sie wollen Ansprechpartner für alle Kundengruppen des Marktes sein, also für Makler, Versicherer und Verbraucher.

Wie es im Fintech-Sektor weiter geht

Doch wie entwickeln sich Fintechs jetzt weiter und welche Anbieter können sich am Markt behaupten? Welche Kooperationen mit Banken erweisen sich als erfolgreich und wie schaffen traditionelle Finanzdienstleister aus einer alten Organisation heraus den Sprung in die digitale Welt mit ihren veränderten Kundenanforderungen?
Die 2. Konferenz für Finanztechnologie von Bankmagazin und dem Center for Financial Studies der Goethe-Universität gibt am 14. September in Frankfurt am Main Antworten darauf, wie Banken, Versicherer, Start-ups und Investoren von Kooperationen profitieren. Die Veranstaltung bringt Experten von Banken, Sparkassen, Versicherern und Start-ups zum Innovationsaustausch im Fintech-Sektor zusammen. In Vorträgen, drei Sessions zu Geldanlage, Finanzierung und Versicherungen sowie Podiumsdiskussionen geht es unter anderem darum, wie Kreditinstitute die digitale Transformation bewältigen und digitale Beratungstechnologien, wie sie zum Beispiel Quirion mit Robo Advisory praktiziert, die Geldanlage und Vermögensverwaltung verändern. Verschiedene Player erläutern Kerngeschäftsmodelle der Fintech-Welt, die inzwischen die Finanzbranche prägen. So ergänzt beispielsweise Crowdinvesting traditionelle Finanzierungswege im Kreditgeschäft. Als Crowdfunding bietet es auch Gründern einen neuen Weg zur Finanzierung der eigenen Geschäftsidee. Und Unternehmen wie Wikifolio betreiben mit dem Co-Creation-Prinzip erfolgreich eine Social-Trading-Plattform. 

Andreas Hackethal, Professor für Finanzen am House of Finance der Goethe-Universität, wird zu den jüngsten Gründungen im Fintechsektor, zu Standorten und Regulierung eine Bilanz ziehen. Er glaubt, dass die rasante Entwicklung von regionalen Fintech-Ökosystemen in den Finanzmetropolen der Welt "kein Zufall ist". Die Zukunft der Anlageberatung ist für Uwe Zimmer, Geschäftsführer bei Robofolio und ebenfalls Referent auf der Fintech-Veranstaltung, klar: "Kunden wollen künftig auch in der Geldanlage, was in ihrem Smartphone-Alltag Benchmark ist: Einfache Bedienbarkeit, flexible Services, ausgefeilte Suchfunktionen sowie passgenaue Informationen zu ihrem Risikoprofil und Vernetzungsmöglichkeiten." 

In einer der Podiumsdiskussionen tauschen sich auf der Fintech-Konferenz außerdem die Experten 

  • Oliver Brüß, Gothaer Versicherung,
  • Andreas Gensch, Treefin,
  • Andreas Kern, Wikifolio,
  • Dirk Littig, Conda Deutschland 
  • Achim Plattner, SKG Bank, und
  • Uwe Zimmer, Robofolio,

zum Reifegrad und den Kooperationschancen in den unterschiedlichen Geschäftsfeldern aus.
Mehr Hintergründe und Anmeldeinformationen zur 2. Konferenz für Finanztechnologie gibt es hier.

Bilder von der Fintech-Veranstaltung 2015

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