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01.06.2017 | Fintechs | Interview | Online-Artikel

"Wir handeln, was funktioniert und nicht, was uns gefällt"

verfasst von: Stefanie Hüthig

4:30 Min. Lesedauer

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Interviewt wurde:
Thomas Vittner

ist Geschäftsführer und Mitgründer von Moomoc.

Welche Geschäftsideen stecken hinter den Fintechs des Monats von Bankmagazin? Die ausgewählten Unternehmen stellen wir hier im Kurzinterview vor, heute Moomoc.

Springer Professional: Wie funktioniert Ihr Geschäftsmodell?

Thomas Vittner: Aufgrund der aktiv gemanagten Depots eröffnen sich dem Anleger in allen Marktphasen überdurchschnittliche Renditechancen. Dabei können auch mittlere Beträge ab 10.000 Euro und flexible Sparpläne in Aktien gespart werden.  

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Auf welche Weise kooperieren Sie mit Kreditinstituten?

Der Bankensektor nutzt unser Know-how im Bereich des Moomoc System Engineerings. Wir bieten Bankpartnern maßgeschneiderte Produktkonzepte für deren Vertriebsnetzwerke – auch als White-Label-Modell. Zu unseren Kunden zählen große Kreditinstitute in Österreich genauso wie kleine Privatbanken. Darüber hinaus arbeiten wir mit namhaften Brokern in Deutschland oder mit diversen Finanzdienstleistern in der Schweiz zusammen und haben bereits erste Kontakte in den arabischen Raum geknüpft.

Was planen Sie für die kommenden zwölf Monate?

Die ersten Monate mit Moomoc waren unglaublich und das Feedback, das uns erreichte, war sensationell. Aus vertrieblicher Sicht planen wir daher die baldige Expansion über den deutschen Sprachraum hinaus, weil wir vor allem im B2C-Bereich in den USA, in China und im arabischen Raum sehr gut vernetzt sind. Weiterhin suchen wir europaweit noch mehr Kooperationspartner im B2B-Geschäft. Aus fachlicher Sicht werden wir unser Strategie-Angebot deutlich erweitern, um uns noch besser als die Aktienspezialisten zu positionieren.

Sie werben damit, dass Moomoc "als einziges Unternehmen weltweit ein reiner Aktien Robo-Advisor" sei. Laut Ihrer Website investieren Anleger in Anlageuniversen mit Namen wie "Perseus", "Draco" und "Kitalpha". Was steckt hinter diesen Anlageuniversen?

Hinter diesen Namen verbergen sich unterschiedliche Aktienstrategien, die alle nach verschiedenen Regeln arbeiten. Derzeit gibt es 20 verschiedene Produkte = Risikoklassen. Vor dem Echteinsatz wurden sie von uns auf deren Tauglichkeit überprüft. Denn wir handeln, was funktioniert und nicht, was uns gefällt oder in Mode ist. Solche Regeln gibt es zum Beispiel hinsichtlich des Timings, also für das Öffnen und Schließen von Positionen. Faktoren wie das Portfolio, also welche Aktien gehandelt werden, und Positionsgrößen, also wie viel Stück kauft man, spielen eine entscheidende Rolle. Flankierend gilt es noch Sektorengewichtungen und einiges mehr zu beachten. Eine Aktienstrategie ist also sehr komplex. Neben einer finanzmathematischen Ausbildung braucht man auch viel praktische Börsen-Handelserfahrung, um sie zu entwickeln.

Wer stellt die Anlageuniversen zusammen und wer verantwortet sie?

Die einzelnen Strategien wurden bei uns im Haus mit unserem Know-how entwickelt. Sie sind also einzigartig und nur auf Moomoc erhältlich. Anders als unsere Mitbewerber nutzen wir nicht fertige Produkte von der Stange, wie ETFs oder Fonds, und bündeln diese. Das bedeutet für Kunden und Kooperationspartner, dass deren Geldanlage einzigartig, flexibel und unabhängig vom Gesamtmarkt ist. Verfolgt wird von uns dabei ein so genannter "Absolute Return Ansatz“. Das heißt, dass Anleger in allen Marktphasen Renditechancen nutzen können und wir nicht auf steigende Märkte angewiesen sind. Außerdem achten wir darauf, dass die Strategien nicht zu stark untereinander und mit dem Gesamtmarkt korrelieren.

Ein Kunde kann somit eine oder mehrere unserer Strategien auswählen, gewichten und auf seinem Konto handeln lassen. Die optimale Zusammensetzung des Strategie-Portfolios ist dabei ein sehr komplexer Vorgang, auch wenn die Berechnung auf unserer Homepage nur wenige Sekunden dauert. Ein Algorithmus ermittelt hier anhand der Vorgaben, wie zum Beispiel der Renditeerwartung oder der gewünschten Anlagedauer, einen maßgeschneiderten Anlagevorschlag. Dieser Prozess geschieht online mit unserem Vermögens-Assistenten. Verantwortet werden die Strategie-Portfolios von unserer Partner-Vermögensverwaltung beziehungsweise von unseren Kooperationspartnern.

Investoren mit mehr als einer Million Euro empfehlen Sie, einen Beratungstermin mit Ihrer Vermögensverwaltung zu vereinbaren. Wie sieht diese Beratung aus? 

Große Vermögen haben besondere Bedürfnisse. Trotz unseres technologisch ausgerichteten Geschäftsmodells und dessen Skalierbarkeit ist uns bewusst, das die so genannten "High net worth Individuals“ ganz andere Erwartungen an eine Geldanlage haben, als es bei mittleren oder kleineren Vermögen der Fall ist. Große Vermögen werden oft dynastisch veranlagt und dazu ist ein intensives persönliches Gespräch alternativlos. Wir führen selbst jedoch keine Beratungen durch, sondern arbeiten dazu mit Kooperationspartnern, unter anderem der Red Gecko Vermögensverwaltung, die diesen Service anbieten. Die Red Gecko zum Beispiel hat ihren Sitz in Buchs und ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Swiss Premium Invest, einer renommierten Schweizer Vermögensverwaltung.

Genutzt wird hierzu alles, was der Kunde wünscht und was die Technik heute bietet. Also Internet Telefonie, Desktop Sharing, der Online- Vermögensassistent, klassische Telefonberatung oder eben ein persönliches Anlagegespräch.

Wie viele Kunden mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer Million Euro haben das Angebot Ihrer Vermögensverwaltung bereits angenommen?

Dazu machen wir keine Angaben. Was wir aber sagen können ist, dass wir mit unseren 20 Strategien derzeit ein Anlagevolumen im siebenstelligen Bereich verwalten. Dabei muss man wissen, das wir erst seit Januar 2017 Vertrieb machen. Wir wachsen somit deutlich über unseren Erwartungen. Unsere Top-Strategie "Perseus" hat zum Beispiel im ersten Jahr bereits eine Rendite von fast 40 Prozent plus erzielt. Platz zwei belegt "Aurora", mit einem Plus von mehr als 25 Prozent. (Stand Mitte zweites Quartal 2017). Und das alles ungehebelt durch das gezielte Kaufen und Verkaufen von US Blue Chips Aktien.

Ein Porträt über Moomoc finden Sie in der Bankmagazin-Ausgabe 6 | 2017.

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