"Berlin ist eine Dimension für sich, was Fintech angeht." Diesen Satz will Peter Barkow, Chef von Barkow Consulting, nicht als Standortpolitik verstanden wissen, sondern als Feststellung, als er die Ergebnisse der Studie "Gegner, Helfer, Partner – Fintechs und das Firmenkundengeschäft der Banken" am 7. Juni 2017 in Frankfurt am Main präsentierte. Die Untersuchung, die von CMS, Deloitte und ING Wholesale Banking, dem Firmenkundensegment der ING-Diba, gemeinsam mit Finance Research, einem Teil des F.A.Z.-Fachverlags, aufgelegt wurde, basiert auf Barkows Fintech Money Map sowie Interviews mit Fintech-Verantwortlichen. Und sie brachte für die Finanzplätze Frankfurt und München Erfreuliches zutage: Mit jeweils 64 Prozent haben die beiden Städte den deutschlandweit höchsten Anteil an Fintechs, die ihre Dienstleistung anderen Unternehmen anbieten (B2B). Erst auf Platz drei folgt die Dimension für sich.
Wirklich überraschend ist der Erfolg bei den B2B-Gründern zumindest für Frankfurt nicht. Wird doch am Standort gebetsmühlenartig wiederholt, wie ideal ein Sitz für B2B-Fintechs in der Mainmetropole sei, auch wenn die Stadt dies als Deutschlands Banken- und Börsenherz sowie Heimat der Europäischen Zentralbank (EZB) gar nicht müsste. Längst sind sowohl junge Finanztechnologen als auch Kreditinstitute darauf aus, gemeinsame Sache zu machen. Was liegt für die Start-ups also näher, umso mehr für B2B-Anbieter, als sich in der Nachbarschaft niederzulassen? Das Problem war bis vor wenigen Monaten die fehlende Infrastruktur. Die gibt es aber mittlerweile. Was Frankfurt anders als Berlin nicht hat, ist der junge, hippe Anstrich. Doch der lässt sich nicht verordnen.
Übrigens: Wie Banken, Fintechs und Investoren von Kooperationen profitieren können, ist am 13. September 2017 Thema auf der dritten Konferenz für Finanztechnologie von Bankmagazin und dem Center for Financial Studies an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Das komplette Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.