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16.02.2015 | Fintechs | Schwerpunkt | Online-Artikel

Auf der Suche nach neuen Erlösen

verfasst von: Eva-Susanne Krah

3 Min. Lesedauer

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Die Niedrigzinsphase macht vielen Banken langsam aber sicher einen Strich durch ihre Gewinnrechnung. Wo Kreditinstitute nach neuen Erträgen suchen.

Die Niedrigzinsphase rund um den Globus lässt die Kreditinstitute in Deutschland in der Folge unter Gewinneinbrüchen ächzen. Fieberhaft sind Banken und Sparkassen daher auf der Suche nach neuen Ertragsquellen, denn Kostensenkungen alleine werden die Gewinnlücke nicht mehr füllen können. In den vergangenen Monaten haben einige Institute begonnen, andere Gebührenmodelle aufzulegen, beispielsweise bei Girokonten und Überweisungen, oder die Zinssätze für ihre Kredite erhöht. Hier steht ein Ende der Kostenloskultur an.

Die negativen Einlagenzinsen geben die ersten Kreditinstitute zudem an Unternehmen und institutionelle Kunden ab einer bestimmten Einlagenhöhe weiter. Pionier war die genossenschaftliche Skatbank. Sie führte als erste Bank einen Negativzins für Privatguthaben ab 500.000 Euro ein. Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverband der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken (BVR), sieht darin für die genossenschaftlichen Institute jedoch im Privatkundenumfeld keinen Trend. Denn sonst bestünde die Gefahr, "dass die Kunden massenhaft Einlagen abziehen", warnt Lutz Passow, Associate Partner bei der Unternehmensberatung Q-Perior.

Neue Geschäftsmodelle im Blick

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Die anhaltende Zinswende bedeutet für die Banken auch, über gänzlich neue Geschäftsmodelle nachzudenken. Autor Stefan Terliesner beschreibt in seinem Titelbeitrag "Nachhaltige Wachstumsimpulse auslösen" in der Februar-/Märzausgabe von Bankmagazin (Seite 12-19), welche Ansätze es derzeit im deutschen Bankenmarkt derzeit gibt, um die Erlöse nach oben zu treiben und die Niedrigzinsphase auszugleichen. Ein Ansatz seien die Kunden der Institute, denn: "Wer auf Dauer mehr Umsatz und Ertrag generieren möchte, muss die Bedürfnisse seiner Kunden erkennen und ernst nehmen", zitiert er dazu Lutz Passow von Q-Perior. Dabei müssen die Institute nach Terliesners Sicht aber auch ihre Kosten im Griff behalten. Axel Liebetrau, Autor des Springer-Buchs "Client Value Generation", sieht im Interview mit Bankmagazin-Chefredakteurin Stefanie Burgmaier für Springer für Professionals, dass Geldinstitute sich neu definieren müssten, wie es auch deren Kunden tun. Denn "nicht jeder Kunde, aber doch eine steigende Masse – vor allem der Digital Natives – will mehr als nur einfache Bankgeschäfte", sagt Liebetrau. Die digitale Transformation, die Globalisierung oder der demografische Wandel veränderten das Banking, wie wir es bisher kennen und erforderten "zu allererst innovative Geschäftsmodelle." 

Strategische Allianzen suchen

Ein weiteres Rezept könnten strategische Allianzen mit den neuen Fintechs im Bankenumfeld sein. Geldhäuser agieren in einer Art Rollenteilung künftig beispielsweise als wichtiger Partner für die IT-, Internet- und App-Unternehmen. Terliesner führt als Beispiel das Unternehmen Mytaxi an. Mithilfe der mobilen App des Unternehmens können Kunden ihre Rechnungsbeträge über das Bezahlsystem einer Bank abwickeln: "Solche Kundenbedürfnisse müssen Banken erkennen", so Passow im Bankmagazin-Beitrag. Auch die Hamburger Sutor Bank hat die Zeichen der Zeit erkannt und kooperiert mit dem Start-up-Unternehmen Fairr.de. Das Bankhaus hat in Zusammenarbeit mit dem Gründerunternehmen Altersvorsorgeprodukte aufgelegt. Dabei kümmert sich das Finanzinstitut um die vertraglichen und regulatorischen Aspekte, während das IT-Unternehmen das Konzept und die Nutzeroberfläche für das Produkt entwickelt hat.

Eine Umfrage der Targobank hat jetzt bestätigt, dass Kunden eigentlich nur darauf warten, in einem sicheren Bezahlumfeld mit ihren angestammten Banken agieren zu können. Denn drei Viertel der in der Studie befragten Bankkunden hatten geäußert, dass sie Transaktionen, die über Apps von bankfremden Anbietern abgewickelt werden, wie beispielsweise Google Wallet, Girogo oder Yapital, nicht trauen.

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