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22.11.2019 | Fintechs | Nachricht | Online-Artikel

Fintechs treiben deutschen Venture-Capital-Markt

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Nach einer Schwächephase 2017 legte die Zahl der neuen Fintechs wieder zu. 127 Gründungen zählte eine aktuellen Studie 2018. Die aktuell 898 Finanz-Start-ups auf dem deutschen Markt begeistern auch Risikokapitalgeber.

"Wir sehen in allen Bereichen ein konstantes Wachstum, auch wenn die jüngsten Meldungen über Fusionen und Übernahmen etwas Anderes vermuten lassen", erläuterte Arno Walter, Vorstandsvorsitzender der Comdirect. Neue Technologien, aber auch regulatorische Vorgaben wie PSD2 böten den jungen Unternehmen vielfältige Möglichkeiten. Im laufenden Jahr wurden bis Ende September 53 neue Fintechs registriert. Das seien elf mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Da viele junge Start-ups aber erst kurz vor Produktreife an die Öffentlichkeit gehen, gebe es erst im kommenden Jahr belastbare Zahlen für 2019. Bei ihrer aktuellen Fintech-Studie stützte sich die Commerzbank-Tochter auf Daten der Fintech Money Map von Barkow Consulting.

Wie schon in den Vorjahren dominieren auch 2018 Unternehmen die Szene, die sich mit den Themen Proptech (Immobilien, 202 Start-ups) und Finanzierungen (172 Start-ups) beschäftigen. Erstmals unter den Top fünf findet sich der Bereich Blockchain mit 76 Unternehmen. Seit 2017 ist dieser Sektor um 111 Prozent gewachsen. Zum Vergleich: Über alle Bereiche hinweg hat die Zahl der in Deutschland ansässigen Fintechs seit Ende 2017 um 25 Prozent zugenommen. Zunehmend werde es bei den Fintechs darauf ankommen, Finanz-Lösungen noch stärker in das Leben der Nutzer einzubinden und die Grenzen der unterschiedlichen Industrien aufzulösen. "Banken und Fintechs stiften damit einen nachhaltigen Mehrwert für ihre Kunden", betont Walter.

VC-Investoren schätzen deutsche Fintechs

Einen neuen Rekord gibt es bei der Vergabe von Risikokapital: 1,289 Milliarden Euro haben Investoren im laufenden Jahr bislang in deutsche Fintechs investiert. Damit wurde die Schallgrenze von 1,158 Milliarden Euro aus dem Vorjahr bereits nach neun Monaten durchbrochen. Nicht berücksichtigt wurden Investitionen durch Übernahmen und Fremdkapital. "Die Fintech-Branche ist die treibende Kraft des deutschen Venture-Capital-Marktes (VC). Mit 36 Prozent entfällt mehr als jeder dritte Euro, den Investoren in heimische Start-ups stecken, auf den Finanzbereich", sagt Walter.

Mit 23 Prozent des seit 2018 investierten Risikokapitals liegt erstmals die Finanzaggregations-Kategorie mit deutlichem Abstand auf dem ersten Rang. "Hier haben sehr wenige, sehr hohe Finanzierungsrunden zum positiven Abschneiden der nach Start-up-Anzahl kleinsten Fintech-Kategorie beigetragen", so Walter. Es folgen die Bereiche Insurtech (17 Prozent) und Investment (16 Prozent). Proptech, der nach Anzahl der Startups größte Bereich, landet beim Risikokapital mit einem Anteil von 15 Prozent nur auf Platz vier. Überraschend sind Fintechs mit Finanzierungsfokus mit elf Prozent auf Platz fünf abgerutscht.  In den vergangenen drei Jahren konnten Jungunternehmen aus diesem Bereich noch das meiste Risikokapital einsammeln. Blockchain-Startups spielen mit einem Anteil von zwei Prozent unter den großen Kategorien nur eine untergeordnete Rolle, wenn es um das Interesse der Wagniskapitalgeber geht.

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