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15.03.2018 | Firmenkunden | Infografik | Online-Artikel

Regionale Unterschiede bei der Mittelstandsfinanzierung

verfasst von: Barbara Bocks

2 Min. Lesedauer

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Mittelständische Unternehmen stemmen seit Längerem den größten Anteil der Investitionsfinanzierung über ihr Eigenkapital. Dennoch gibt es hier regionale Unterschiede.

Viele mittelständische Firmen haben Gewinnzuwächse in den vergangenen Jahren weitgehend einbehalten und finanzielle Polster geschaffen. Mit im Durchschnitt 62 Prozent verwenden Berliner Mittelständler den höchsten Eigenmittelanteil, um ihre Investitionen zu finanzieren. Das hat der "KfW-Mittelstandsatlas 2018", der am 14. März veröffentlicht wurde, herausgefunden. Auch mittelständische Firmen aus Hamburg und Brandenburg nutzen mit 61 beziehungsweise 60 Prozent überdurchschnittlich viel Eigenkapital, um ihre Investitionen zu finanzieren.

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Daher überrascht es nicht, dass kleine und mittelständische Unternehmen aus Hamburg beim Anteil der Bankkredite von allen deutschen Bundesländern mit 19 Prozent das Schlusslicht bilden. Unter anderem in Hamburg ist auch laut der Studie die Neigung, Verhandlungen mit Banken oder Sparkassen über Investitionskredite zu führen mit 24 bis 28 Prozent geringer ausgeprägt als in anderen Bundesländern. Und deutschlandweit wagt im Durchschnitt nur rund jeder dritter investierende Mittelständler den Gang zu einer Bank oder Sparkasse, um Investitionskredite zu beantragen. Die Studienautoren des "KfW-Mittelstandsaltas 2018" gehen davon aus, dass der geringe Fremd- sowie hohe Eigenmittelanteil speziell in den Stadtstaaten damit zusammenhängt, dass dort der Anteil an Freiberuflern wesentlich höher ist. Die stärkste Neigung zur Kreditfinanzierung haben laut der KfW-Erhebung KMU aus den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Sie finanzieren laut der KfW-Erhebung etwa vier Zehntel ihres jährlichen Investitionsvolumens über Bankkredite.

Was die Eigenkapitalquoten angeht, schneiden Firmen aus den meisten neuen Bundesländern besonders gut ab. KMU aus Sachsen-Anhalt erreichen mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 42 Prozent den höchsten Wert. Aber auch die mittelständischen Firmen in Thüringen und Sachsen haben ein komfortables Eigenkapitalpolster in Höhe von 35 beziehungsweise 34 Prozent. Die niedrigste Eigenkapitalquote weisen Mittelständler in Berlin und Brandenburg auf, mit im Durchschnitt 19 Prozent.

Auch das Factoring wird bei Mittelständlern immer beliebter. 2017 lag das Ankaufvolumen im Mittelstand um 9,5 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Das hat der Bundesverband Factoring für den Mittelstand in einer repräsentativen Befragung unter 1.569 mittelständischen Betrieben bis 50 Millionen Euro Umsatz ermittelt. 57 Prozent der befragten Unternehmen wünschen laut der Befragung mehr Freiheit bei der Kapitalbeschaffung.

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