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14.10.2022 | Firmenkunden | Nachricht | Online-Artikel

Kredithürde für KMU springt auf Rekordhoch

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2 Min. Lesedauer

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Unternehmen aller Größen und Branchen decken derzeit ihren Finanzbedarf vor allem über laufende Kreditlinien. Müssen sie dennoch mit Banken über frisches Kapital verhandeln, weht vor allem Mittelständlern ein eisiger Wind entgegen. Für Großunternehmen hat sich die Lage hingegen entspannt.

Sowohl bei den Groß- als auch bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) lag die Kreditnachfrage im dritten Quartal unter dem längerfristigen Durchschnitt. Das ermittelte die Förderbank KfW in ihrer vierteljährlichen Ifo-Konjunkturumfrage. Bislang verzeichnete die Bankenbranche 2022 ein außerordentlich starkes Wachstum im Kreditgeschäft. Für August weist die Umfrage beim Volumen ausstehender Kredite für nicht-finanzielle Kapitalgesellschaften ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. 

Um den aktuell hohen Finanzierungsbedarf der Wirtschaft aufgrund der massiven Verteuerung von Energie und anhaltender Lieferengpässe zu decken, greifen Unternehmen offenbar überwiegend auf bestehende Kreditlinien zurück. Hier seien keine Neuverhandlung notwendig. "Hinzu kommt, dass in der aktuellen Ausnahmelage großvolumige Kredite an wenige Unternehmen einen merklichen Einfluss auf das Marktergebnis haben können. Ein Beispiel sind die Kredite der KfW im Auftrag des Bundes zur Unterstützung von Energieversorgungsunternehmen", schreiben die Ökonomen der Bank in ihrem Report. 

Dienstleister und Verarbeitendes Gewerbe leiden besonders

Von Juli bis September ist die KfW-ifo-Kredithürde vor allem für Mittelständler stark gestiegen. 27,9 Prozent der rund 7.500 befragten deutschen KMU, die sich in Kreditverhandlungen befanden, stufen das Verhalten der Banken als restriktiv ein. Das ist ein Plus von 7,1 Prozentpunkten gegenüber dem zweiten Quartal und entspricht "mehr als dem Dreifachen einer durchschnittlichen Quartalsveränderung". Die Kredithürde für den Mittelstand erreicht damit ein neues Rekordhoch seit Einführung der aktuellen Befragungsmethodik im Jahr 2017. Besonders schwer haben es der Erhebung zufolge Betriebe aus dem Dienstleistungssektor. Hier klagt ein Drittel (33,2 Prozent) über Probleme beim Kreditzugang. An zweiter Stelle liegt das Verarbeitende Gewerbe mit 27,7 Prozent. 

Laut der Experten der KfW war der Anstieg aufgrund der drohenden Rezession, der Energieverteuerung und steigender Zinsen erwartbar. Überrascht zeigten sie sich allerdings, dass sich die Situation bei den Großunternehmen zum zweiten Mal in Folge entspannte. Für diese sank die Kredithürde um 2,3 auf 11,2 Prozent. "Damit weitet sich auch der traditionelle Vorteil der großen Unternehmen beim Finanzierungszugang deutlich aus", resümieren die Ökonomen des Instituts.
 

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