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17.05.2023 | Firmenkunden | Nachricht | Nachrichten

Neuer Indikator soll ESG-Datenlücke schließen

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

1:30 Min. Lesedauer

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Die Wirtschaftsauskunft Crif hat einen neuen Indikator entwickelt, der Banken und Finanzdienstleistern die Bewertung von Nachhaltigkeitsbemühungen ihrer Firmenkunden künftig erleichtern soll. Die siebte MaRisk-Novelle erfordert eine entsprechende Steuerung ihrer Kreditporfolios.

Als vorrangiges Ziel der siebten Novellierung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement, kurz MaRisk, nennt die Aufsichtsbehörde Bafin die Umsetzung der Leitlinien der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) für die Kreditvergabe und Überwachung. Dabei gehören erstmals auch Anforderungen an das Management von Nachhaltigkeitsrisiken dazu. Neu sind außerdem grundlegende Regelungen, die Banken und Sparkassen bei der Verwendung von Modellen einzuhalten haben.

Allerdings fehlten bislang strukturierte und standardisierte Daten zu Umwelt-, Sozial und Governance-Aspekten (ESG), da vor allem kleine und mittlere sowie nicht-börsennotierte Unternehmen keine Nachhaltigkeitsberichte vorlegen. Dies stellte die Betriebe selbst, wie auch Investoren, Banken und andere Finanzdienstleister gleichermaßen vor große Herausforderungen. Der Informationsdienstleister Crif hat nun einen Indikator zur Bewertung des ESG-Reifegrades und der Risiken von Naturgefahren für Unternehmen entwickelt. Dieser soll die Datenlücken schließen helfen und einen einheitlichen ESG-Kriterienkatalog schaffen, um Firmenkunden europaweit vergleichen und das Kreditportfolio nach ESG-Kennzahlen steuern zu können.

ESG-Indikator deckt EBA-Kriterien ab

Der ESG Basic Indicator bewertet laut Crif den Grad der Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens zu den wichtigsten ESG-Faktoren "und folgt anerkannten ESG-Bewertungsstandards". Als Basis dienen Datenpunkte wie Firmennamen, Umsatzsteuer- oder Handelsregister-Nummer sowie die Firmenadresse. Der Indikator deckt die Kriterien ab, die die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) im Jahr 2021 definiert hat. Hierzu gehören zum Beispiel Energieeffizienz, Abfallmanagement, Biodiversität oder Menschenrechte, heißt es weiter.

Zudem werde das Transitionsrisiko mit separaten Indikatoren berechnet und fließe in das Ergebnis ein. Hierbei bewertet das Programm auf Basis eines komplexen Modells, das auf Wirtschaftskennzahlen der europäischen Crif-Firmendatenbanken zugreift, die Auswirkungen auf Umsatz, Kosten und Investitionen, um sich bis zum Jahr 2050 zu einem kohlenstoffarmen Unternehmen zu transformieren. Der neue Indikator liefere zudem die geschätzten Scope-1-, -2- und -3-Emissionen.

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