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1996 | OriginalPaper | Buchkapitel

Flachdächer

verfasst von : Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Horst Schulze

Erschienen in: Holzbau

Verlag: Vieweg+Teubner Verlag

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Folgende Querschnittstypen sind im Holzbau üblich (Bild 9.1): a)Belüfteter QuerschnittNoch vor wenigen Jahrzehnten wurde diese Ausbildung im Holzhausbau am häufigsten angewandt. Aber schon damals, also noch lange vor der heutigen Holzschutz-Diskussion, machten sich einige gravierende Mängel bemerkbar, die dazu geführt haben, daß der belüftete Querschnitt heute weitgehend durch nicht belüftete Ausbildungen ersetzt wird, s. auch Abschn. 9.2.b)Nicht belüfteter Querschnitt mit ZwischendämmungDieser Querschnitt mit stehender Luftschicht (b1) oder Volldämmung (b2) kann bezüglich des Feuchteschutzes nach DIN 4108-3 mühelos bemessen und rechnerisch als „einwandfrei“ klassifiziert werden. Trotzdem ist von seiner Anwendung dringend abzuraten, da er bei außerplanmäßiger, z. B. eingeschlossener erhöhter Materialfeuchte oder nachträglich eindringender Feuchte, stark gefährdet ist, s. Abschn. 9.2.c)Nicht belüfteter Querschnitt mit oberseitiger DämmungDiese Ausbildung, ob als Regelkonstruktion (c1) oder als »Umkehrdach« (c2) ausgeführt, ist feuchteschutztechnisch wesentlich robuster als die zuvor genannten und wird heute vor allem im Fertighausbau gern angewandt. Eine zusätzliche Dämmschicht aus mineralischen Faserdämmstoffen im Gefach kann darüber hinaus die schall- und brandschutztechnischen Eigenschaften dieses Querschnittes u. U. wesentlich verbessern.d)Querschnitt mit sichtbaren BalkenHinsichtlich des Feuchteschutzes ist diese Ausbildung (Bild d1) unkompliziert; sie hat dafür aber gegenüber den vorangegangenen Querschnitten Nachteile hinsichtlich des Schall- und Brandschutzes, wobei letzterer allerdings nur selten maßgebend wird. Bei einem solchen »Umkehrdach« (Bild d2) ist es nicht ausgeschlossen, daß sich während der warmen Jahreszeit bei schwüler Witterung nach einem kalten Gewitterguß infolge der Unterwanderung der Dämmschicht durch Niederschläge an der Unterseite der Dachschalung vorübergehend Tauwasser einstellt, da wegen der geringen Wärmespeicherkapazität der Schalung dort schnell die Taupunkttemperatur der Raumluft unterschritten werden kann. Irgendwelche Schäden aus dieser Beanspruchung sind bisher jedoch nicht bekannt geworden.

Metadaten
Titel
Flachdächer
verfasst von
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Horst Schulze
Copyright-Jahr
1996
Verlag
Vieweg+Teubner Verlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-92794-1_9