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30.06.2015 | Fossile Energien | Schwerpunkt | Online-Artikel

Fahrplan zum Kohleausstieg bis 2040 gefordert

verfasst von: Julia Ehl

2 Min. Lesedauer

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Der Sachverständigenrat für Umweltfragen legt "10 Thesen zur Zukunft der Kohle bis 2040" vor. Der Kohleausstieg kann nur gelingen, wenn der Fahrplan zum Ausstieg jetzt entwickelt wird, mahnt der Vorsitzende des Sachverständigenrates.

Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung ist nach Meinung des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU) eine wegweisende und sinnvolle Maßnahme. Vergessen werden darf dabei aber nicht die Diskussion über die mittelfristige und langfristige Rolle der Kohleverstromung. Der SRU hat daher den Kommentar "10 Thesen zur Zukunft der Kohle bis 2040" veröffentlicht und fordert eine "Bundesprogramm Kohlewende". Hierdurch kann die erforderliche Planungssicherheit für Unternehmen, Arbeitnehmer und betroffene Regionen erreicht werden.

Die 10 Thesen des SRU-Kommentars

  1. Globale Perspektive des Klimaschutzes:
    Um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, darf der größte Teil der fossilen Reserven nicht verbrannt werden.

  2. Europäische Perspektive:
    Ambitionierte langfristige Klimaschutzziele, aber unzureichender Rahmen bis 2030.

  3. Nationale Perspektive:
    Das Zielsystem der Bundesregierung zur Energiewende bis 2050 ist eine tragfähige und verbindliche Grundlage für die Debatte.

  4. Der steigende Anteil erneuerbarer Energien erfordert einen Funktionswandel der konventionellen Kraftwerke von der Grundlast zur Residuallast.

  5. Ein "gleichzeitiger" Ausstieg aus Kohle und Atomenergie wird nicht gefordert und wäre auch nicht sinnvoll.

  6. Die langfristig positiven Effekte des Abbaus von Überkapazitäten überwiegen die kurzfristigen Wirkungen auf den Strompreis.

  7. Die klimapolitische Wirksamkeit nationaler Maßnahmen erhöht sich mit der Reform des europäischen Emissionshandels.

  8. Der Klimaschutzbeitrag ist wegweisend, reicht aber noch nicht aus.

  9. Der notwendige Strukturwandel in den Kohleregionen kann durch flankierende Maßnahmen und einen hinreichend langfristigen Planungshorizont sozialverträglich bewältigt werden.

  10. Ein nationaler Konsens zur Zukunft der Kohle schafft Planungs- und Investitionssicherheit, stärkt die Glaubwürdigkeit der Energiewende und hat eine wichtige internationale Signalwirkung.

Neue Kohlekraftwerke sind schon jetzt wirtschaftlich unattraktiv

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Klaus-Dieter Maubach erläutert im Buchkapitel "Öffentliche Stromerzeugung: Eine Universallösung wird zum Problemfall" die Stromerzeugung in Kern-, Kohle- und Erdgaskraftwerken. In Abschnitt 4.2, ab Seite 40, stellt er die Situation der Kohlekraftwerke dar. Schon jetzt sind diese Großkraftwerke wegen des geringen Rohertrags unrentabel. Darüber hinaus sorgt die fehlende Akzeptanz für erheblichen Wiederstand bei neuen Planungen, wie das seit 2007 im Bau befindliche Großkraftwerk Datteln, Nordrhein-Westfalen, zeigt. Der Springer-Autor rechnet nicht mit einer grundlegenden Änderung, wenn die Kohlekraftwerke weiterhin ihre Erlöse nur auf dem Strommarkt erzielen und nicht subventioniert werden. Maubach geht davon aus, dass Datteln das letzte realisierte Kohlegroßkraftwerk in Deutschland sein wird.

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